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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Sibylle Kallwitz aus managerSeminare 289, April 2022
Trend zum Teilen: Wie Desksharing in die deutschen Unternehmen Einzug hält
Kooperativer, innovativer, attraktiver: Welche Vorteile das Konzept für Unternehmen verspricht
Geteilt und gescheitert: Warum die Norisk Group ihr Desksharing-Konzept wieder über Bord geworfen hat
Eine Frage der Kultur: Wann Unternehmen aufs Schreibtisch-Teilen lieber verzichten sollten
Beteiligen, berücksichtigen, begleiten: Drei Erfolgsregeln für die Einführung von Desksharing
Beim Online-Händler Otto wird bereits seit Ende 2017 geteilt – und zwar die Schreibtische. Damals waren es zwei Unternehmensbereiche, die anlässlich des Umzuges in die neue Firmenzentrale auf dem Otto Campus Desksharing ausprobieren wollten. Der Betriebsrat willigte unter der Bedingung ein, die neue Arbeitsumgebung und das Sharing-Projekt nach der Pilotierung zu evaluieren. Da das Ergebnis samt zugehöriger Befragung der Beschäftigten überwiegend positiv ausfiel, folgte der Beschluss, das Konzept unternehmensweit einzuführen. „Von rund 4.500 Beschäftigten nehmen etwa die Hälfte am Desksharing teil, und es werden immer mehr“, sagt Philipp Poppe, der als Senior Projektleiter für die Flächenplanung in der Zentrale zuständig ist.
Neben Otto sind es Unternehmen wie Adidas, ADAC und Siemens, die bereits vor Corona verstärkt auf dieses auch Hotdesking oder Flexible Office genannte Arbeitsplatzkonzept gesetzt haben. Ein Trend, der durch die Pandemie angefeuert wurde, trotz Ende der Homeoffice-Verpflichtung anhält und als Teil des hybriden Arbeitsmodells vermutlich weiterhin die Arbeitswelt prägen wird. Laut der Studie „Arbeiten in der Corona-Pandemie“, die das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung im Herbst 2021 durchgeführt hat, haben mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen bereits Desksharing-Konzepte umgesetzt oder sind gerade dabei. Und fast die Hälfte planen es für postpandemische Zeiten.
Vom klassischen Einzelarbeitsplatz abzurücken, wenn viele Schreibtische infolge mobil-flexibler Arbeitsformen häufig verwaist sind, liegt nahe. Denn Desksharing verspricht, die niedrige Büroauslastung durch effizientes Arbeitsplatzmanagement auszugleichen: Statt jedem Mitarbeitenden einen Schreibtisch fest zuzuweisen, gibt es nur noch so viele Büroplätze, wie tatsächlich gebraucht werden. Die konkrete Anzahl regelt die Desksharing-Quote, die das optimale Verhältnis der Arbeitsplätze zu den schreibtischteilenden Beschäftigten abbildet. Bei Otto liegt diese aktuell bei 1:1,25 – das heißt, 125 Mitarbeiter teilen 100 Büroplätze flexibel untereinander auf.
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