Führung

Musterbruch
Musterbruch

Against All Odds

merken
In Organisationen wird viel über das Verlassen bekannter Pfade gesprochen. Vorbilder sind nicht mehr die Bewahrer, sondern die Andersmacher. Doch das ist meistens nur Rhetorik. Musterbrüche sind keine Regelbrüche, dennoch brauchen sie Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit, wissen Stefan Kaduk und Dirk Osmetz. Schließlich ist die „Gegnerin“ mächtig und unangenehm: die Organisationslogik.

Preview

Große Worte: Nonkonformität als Standardfall

Gleichförmig professionell? Kein Wunder!

Unter Komplexitätsverdacht: Der sinnlose Enthüllungsreflex

Branchenunabhängig „Mehr desselben“: Arbeit im, nicht am System

Musterbrüche naiv gestartet: Wenn ich das gewusst hätte


Cover managerSeminare 305 vom 28.07.2023Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 305

„Ich bin eigentlich auch ein Musterbrecher, schon immer gewesen!“ Diesen Satz hören wir nach jedem Vortrag oder Workshop, in der Espresso-Pause oder später an der Hotelbar. Er wird von Menschen geäußert, die uns zuvor wohlwollend zugehört haben. Wir freuen uns darüber, vor mehr als zwanzig Jahren eher zufällig einen Begriff geprägt zu haben, der positive Assoziationen weckt und sich als Leitgedanke in Diskussionen festgesetzt hat. Ob letztlich jede selbst ernannte Musterbrecherin (oder ihr männliches Pendant) auch eine entsprechende Haltung an den Tag legt oder nur das Etikett attraktiv findet, weil es eine soziale Erwünschtheit ausdrückt, spielt keine Rolle – zumal wir uns nicht anmaßen, darüber zu urteilen.

Große Worte – Nonkonformität als Standardfall

Von grundsätzlicher Bedeutung ist jedoch die Erfahrung, dass in der modernen Gesellschaft sehr viel über das Verlassen bekannter Pfade gesprochen wird. Vorbilder sind offensichtlich nicht mehr die Bewahrer, sondern die Andersmacher. Die Fortsetzung dessen, was bekannt ist, hat keinen guten Ruf mehr. Vielmehr ist der Rebell in fast allen gesellschaftlichen Bereichen zum verehrungswürdigen Vorbild geworden. So sind auch im Management die entsprechenden Vokabeln des Andersmachens zum Bestandteil des Grundwortschatzes geworden: keine Konferenz mehr ohne „Outside-the-Box-Vortrag“, ohnehin wird alles „neu gedacht“ oder „revolutionär designt“. Die Aufforderung zum Verlassen der Komfortzone ist zum eingeübten Beschwörungsritual geworden (so fragwürdig sie aus neurobiologischer Sicht auch ist), Konformität zu einem Schimpfwort mutiert.

Auf der anderen Seite treffen wir unverändert auf Menschen, die über etwas ganz anderes berichten. Da ist von Erstarrung die Rede, überdies von Verhinderung jeglicher – angeblich von allen gewollter – Eigenverantwortung, gar von Entmündigung im großen Stil und vom Rückfall in alte Zeiten. Die Diagnosen sind jedem bekannt, der in einer oder für eine Organisation arbeitet: von Aufbruch zu neuen Ufern keine Spur! Wir fragen uns deshalb: Wie passen diese beiden Bilder zusammen?

Vielen Dank für Ihr Interesse an diesem Artikel

Lesen Sie jetzt weiter …

mit unserer Testmitgliedschaft von managerSeminare:

für nur 10 EUR einen Monat lang testen

Zugriff auf alle Artikel von managerSeminare

Sofortrabatte für Bücher, Lernbausteine & Filme

managerSeminare
Wir setzen mit Ihrer Einwilligung Analyse-Cookies ein, um unsere Werbung auszurichten und Ihre Zufriedenheit bei der Nutzung unserer Webseite zu verbessern. Bei dem eingesetzten Dienstleister kann es auch zu einer Datenübermittlung in die USA kommen. Ihre Einwilligung bezieht sich auch auf die Erlaubnis, diese Datenübermittlungen vorzunehmen.

Wenn Sie mit dem Einsatz dieser Cookies einverstanden sind, klicken Sie bitte auf Akzeptieren. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung und den damit verbundenen Risiken finden Sie hier.
Akzeptieren Nicht akzeptieren
nach oben Nach oben