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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Christian Bernhardt aus managerSeminare 324, März 2025
Selbstverstärkung durch Selbstwertsteigerung: Warum Wertschätzung zu mehr Wertschätzung führt
Ahnungslose Mehrheit: Warum viele Führungskräfte nicht ahnen, dass sich ihre Mitarbeitenden nicht wertgeschätzt fühlen
Schweigender Schweinehund: Warum wir auf dem Weg der Verhaltensänderung mit klitzekleinen Schritten weiter kommen als mit großen Sprüngen
Stress wegatmen: Wie wir Gespräche binnen zweier Atemzüge wertschätzender gestalten
Befreiende Randnotizen: Wie wir die Aufmerksamkeit beim Gegenüber halten können
Wozu statt warum: Wie Gespräche über dysfunktionales Verhalten wertschätzend werden
Tüchtige Tagebücher: Wie es gelingt, gegenüber „weniger guten“ Mitarbeitenden wertschätzend zu bleiben
Stell dir ein Unternehmen vor, in dem alle Mitarbeitenden gerne zur Arbeit kommen. Alle ziehen an einem Strang, inspirieren und unterstützen sich gegenseitig. Die gute Stimmung springt auf die Kundinnen und Kunden über, die den Kontakt mit diesem Unternehmen als etwas Besonderes erleben. Bei gemeinsamen Aktionen melden sich immer viele Freiwillige. Stehen neue Herausforderungen an, sind alle motiviert dabei und finden schnell innovative Lösungen. Fehlzeiten, Ausfälle und Konflikte musst du mit der Lupe suchen, die Fluktuation geht gegen null. Ist trotzdem einmal eine Stelle zu besetzen, fallen den Mitarbeitenden passende Bekannte ein, die gut zur Rolle und zum Team passen und sich fast wie von selbst integrieren. Was denkst du, würden die Mitarbeitenden wohl sagen, wenn du sie fragst, was ihr Unternehmen so besonders machst? Wahrscheinlich etwas in diese Richtung: „Hier wird nicht nur gewürdigt, was ich leiste, sondern ich werde auch als Mensch respektiert und anerkannt. Ich fühle mich hier wertgeschätzt.“
Auch wenn diese Darstellung natürlich überzeichnet: X Studien dokumentieren den Wert von Wertschätzung im Unternehmen. In der Zusammenarbeit gelebte Wertschätzung im Allgemeinen und wertschätzende Führung im Besonderen wirkt gleichsam wie ein Aphrodisiakum, das die Lust auf die Arbeit und an der Arbeit im Unternehmen steigert, und wie ein Breitbandantibiotikum, das vielen negativen Entwicklungen entgegenwirkt. Nüchterner und fachlicher ausgedrückt: Teams, Abteilungen, Unternehmen, in denen die Mitarbeitenden das Gefühl haben, als Menschen gesehen und respektiert zu werden, in denen man sich mit Freundlichkeit, Interesse, Aufmerksamkeit und Zugewandtheit begegnet, sind im Schnitt deutlich erfolgreicher als jene, in denen Wertschätzung weniger großgeschrieben wird (siehe dazu Kasten „Wertvolle Wertschätzung“).
Wertschätzung wirkt wie ein Aphrodisiakum, das die Lust auf die Arbeit im Unternehmen steigert.
Das hängt nicht nur damit zusammen, dass Wertschätzung der wichtigste Wohlfühlfaktor im sozialen Miteinander ist. Wertschätzung entfaltet ihre positive Wirkung auf vielfältige Weise. Zum Beispiel als zentrale Voraussetzung für psychologische Sicherheit, also einer Atmosphäre, die Mitarbeitende auch unangenehme Wahrheiten ansprechen und sie ihre Ideen offen äußern lässt. Zudem hat Wertschätzung die Tendenz, sich selbst zu reproduzieren. Wertschätzung führt zu (mehr) Wertschätzung. Der offensichtlichere Grund: Wertschätzung ist ein extrem reziprokes Verhalten. Wenn Menschen uns wertschätzend begegnen, begegnen wir ihnen – aber auch anderen – sehr wahrscheinlich ebenfalls wertschätzend. Der weniger offensichtliche: Erlebte Wertschätzung fördert das Selbstwertgefühl, übrigens nicht nur das des Empfängers, sondern auch das des Gebers. Und ein hohes Selbstwertgefühl korreliert wiederum positiv mit der Wahrscheinlichkeit, sich wertschätzend zu verhalten.
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