Für alle Fragen rund um unsere Webseite, unsere Medien und Abonnements finden Sie hier den passenden Ansprechpartner:
Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Christian Polz aus managerSeminare 305, August 2023
Kein Nonplusultra: Warum es den „besten“ Führungsstil nicht geben kann
Eingeschränkt flexibel: Wieso viele Führungskräfte in ihrem Verhaltensrepertoire begrenzt sind
Tun, was naheliegt: Welche Rolle Faktoren wie die Persönlichkeit und Erfahrungen der Vergangenheit bei der Aktivierung eines Führungsverhaltens spielen
Souveränitätskompetenzen: Was Führungskräfte tun können, um die Chance zu erhöhen, jenseits ihrer Präferenzen den jeweils zum Kontext passenden Führungsstil wählen zu können
Agil ist zeitgemäß. Coachend ist State of the Art. Transformational ist das einzig Empowernde. Verfolgt man die Debatten rund um das, was gute Führung ausmacht, dann erhält man den Eindruck, dass die Welt in puncto Führung schwarz-weiß ist, dass es diesbezüglich „grundsätzlich richtig“ und „grundsätzlich falsch“ gibt. Oft wird man mit Vergleichen zwischen verschiedenen Führungsstilen konfrontiert, die mit einem Fazit enden wie „Es kann festgehalten werden, dass mit XY ein optimaler Führungsstil vorliegt, mit dem Sie maximalen und effektiven Erfolg erreichen“.
Dabei ist eigentlich seit Langem bekannt, dass es in der Führungspraxis kein grundsätzliches Richtig oder Falsch gibt, außer in einer Hinsicht: Führung ist dann gut, wenn sie zum Kontext passt. Das aber wird im Hype um bestimmte Leadership-Stile – aktuell ist es vor allem die agile Führung – gerne vergessen. Allerdings: Es geht nicht um das Festhalten an einem einzelnen Führungsstil. Entscheidend ist, dass eine Führungskraft in der Lage ist, ihr Verhalten darauf abzustimmen, mit welchen Menschen sie es zu tun hat und mit welchen Aufgaben sie und ihr Team konfrontiert sind. Eine Führungskraft steht in der Verantwortung, sich anzupassen, in unterschiedlichen Führungssituationen souverän zu agieren und antizipativ das „richtige“ – oder besser gesagt: das angemessene Führungsverhalten zu wählen. Echte Führungssouveränität bedeutet, alle Spielarten des Führens aus dem Effeff zu beherrschen und mit ihnen wie ein Jongleur virtuos zu spielen.
Mit nur einer Spielart des Führens – ob hierarchisch, transaktional, situativ, transformational, agil oder coachend (siehe dazu Kasten „Leadership-Stilkunde“) – kommen Führungskräfte nicht weit. Souverän werden sie erst dadurch, dass sie dazu in der Lage sind, sich aus einem Köcher verschiedener Ansätze passgenau zu bedienen. Einen „falschen“ Stil gibt es demnach nicht, nur den unangemessenen Einsatz eines Stils.
mit unserer Testmitgliedschaft von managerSeminare:
für nur 10 EUR einen Monat lang testen
Zugriff auf alle Artikel von managerSeminare
Sofortrabatte für Bücher, Lernbausteine & Filme