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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Marie-Theres Braun aus managerSeminare 317, August 2024
Emotionale Entgleisung erkennen: Warum es so wichtig ist, auf dysfunktionale Kommunikation früh zu reagieren
Harmonie oder Härte: Wie Führungskräfte das rechte Maß an „Positiver Durchsetzungskraft“ finden
Streit oder Stuhlkreis: Wie Moderatoren verhindern, dass Diskussionen dysfunktional werden
Besser verstehen: Welche Gesprächstechnik hilft, die wahren Gründe hinter dem Argument aufzudecken
Touch und Turn: Warum Menschen Verständnis für ihren Ärger wollen, bevor sie Lösungen akzeptieren
Diskussionen sind in einer von Teamwork und Kollaboration geprägten Arbeitswelt von zentraler Bedeutung. In Diskussionen werden Informationen zusammengeführt, Sachverhalte erschlossen, Standpunkte verhandelt, Probleme gelöst. Am Ende stehen bessere Lösungen und tragfähigere Beschlüsse, als es ohne sie möglich gewesen wäre – zumindest, wenn alle Beteiligten sich darum bemühen, mit sachlichen Argumenten zu überzeugen und sich überzeugen zu lassen. Allzu häufig folgen Diskussionen jedoch einem anderen Muster, etwa so: Kollege Meinhardt bügelt die Idee von Kollegin Müller ab, weil sie „unter den aktuellen Budgetvoraussetzungen nicht machbar“ ist. Was sie mit dem Hinweis kontert, dass ihre Lösung auf lange Sicht Kosten spart. Daraufhin sagt er, dass sie aber jetzt Kosten sparen müssen. Sie sagt, dass sie nicht nur auf den Preis schauen dürfen. Worauf er sie fragt, ob sie wirklich so naiv ist. Worauf sie fragt, ob er wirklich ... Beide reden sich also tiefer in ihren eigenen Standpunkt-Graben hinein.
Vergleichbare Situationen hat jeder und jede schon erlebt, ebenso wie das unrühmliche Ende, das Meetings dann meistens nehmen: Statt einander zuzuhören und für Verständnis zu werben, wiederholen die Diskutanten einfach nur ihre Meinungen. Sachfragen werden nicht geklärt, man schaukelt sich hoch, keine Partei will nachgeben, der Ton wird rauer. Oder es wird still, weil einer aufgibt.Was richtig ist, tritt hinters Rechthaben zurück, das Gute hinters Gewinnen. Aus Organisationssicht ist das der schlechteste Outcome, weil nicht nur die Stimmung und die zwischenmenschlichen Beziehungen unter dem Streit um Standpunkte leiden, sondern auch die Qualität der Lösungen und der Zusammenarbeit generell. Im ungünstigsten Fall führt es dazu, dass sich der eine oder die andere in Zukunft nicht mehr an Diskussionen beteiligten möchte, und dadurch wertvolle Perspektiven fehlen.
Aber was tun – sei es aus einer Moderatorenrolle und als mitdiskutierende Person –, um solche Rechthabereien zu reduzieren und ein Festfahren von Meinungsverschiedenheiten früh zu verhindern? Wohlgemerkt: nicht aus einer Heile-Welt-Denke heraus oder um Differenzen zu vermeiden. Denn um die zu verhandeln, sind Diskussionen ja da, wobei sogar Eskalation etwas Nützliches sein kann. Worum es hier geht, sind Mittel und Techniken, um fruchtlose Kommunikationsmuster aufzubrechen und dysfunktionale Gesprächssituationen so aufzulösen, dass alle Beteiligten wieder (zusammen) weiterarbeiten können.
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