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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von André Häusling aus managerSeminare 296, November 2022
Fünf Führungsherausforderungen: Wie Agilisierung für Verwirrung sorgt – und Identitätskrisen auslösen kann
Leadership horizontal denken: Weshalb eine agile Ablauforganisation andere Führung braucht – und viel mehr Führungskräfte
Product – Process – People: Wer und was alles geführt werden muss – und welche Rolle welche Kompetenzen erfordert
Leadership leben lernen: Warum geteilte Führung auf agilen Werten basieren muss – und was das mit Glaubenssätzen zu tun hat
Hürden und Highlights: Wie Organisationen durch verteilte Führung leistungsfähiger werden – und zukunftsfähiger werden können
Agile Führungskräfte sind in einer Identitätskrise. Nicht alle zweifellos. Aber sie begegnen mir immer häufiger: Geschäftsführerinnen, Abteilungsleiter, Vorstände und andere Führungsverantwortliche, die nicht mehr wissen, ob, wann und wie sie eigentlich führen sollen. Oder wen überhaupt? Die nicht mehr wissen, wann sie Vorgesetzte sind und wann Vertraute, wann sie Chef, Sparringspartner oder einfach nur Kollegin sein sollen.
Denn wenn in Unternehmen begonnen wird, mit agilen Rollen zu arbeiten, gibt es neben der Teamlead vielleicht plötzlich einen Scrum Master, eine Product Ownerin, vielleicht noch einen Agile Master und natürlich die Mitarbeitenden, die mehr Verantwortung übernehmen sollen. Gleichzeitig sind aber auch die Linien-Führungskräfte immer noch da, von denen manchmal nicht ganz klar ist, wofür sie nun so genau verantwortlich sind. Und oft genug sind Managerinnen und Manager dann sogar beides, weil erwartet wird, dass sie die agilen Rollen nebenbei „mitbedienen“. So entsteht ein Wirrwarr an Verantwortlichkeiten, in denen Führungskräfte jegliche Orientierung verlieren.
Diese Rollenunklarheit ist die erste Herausforderung, mit der Führungskräfte heute zu kämpfen haben. Die zweite Herausforderung ergibt sich logisch aus der ersten: Wenn niemand mehr genau weiß, wer eigentlich wann führt, entsteht ein Führungsvakuum. Die Teammitglieder entscheiden nicht, weil sie – ob in Absprache oder jeder und jede für sich, macht hier keinen Unterschied – denken: Das hat doch bisher immer die Führungskraft entschieden. Die Chefin wiederum – als gute Führungskraft in einem agilen Kontext – entscheidet auch nicht, weil das ja dem Team zusteht, was nun mehr Selbstverantwortung übernehmen soll. Und so passiert es ganz häufig, dass niemand mehr entscheidet.
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