Früher war alles anders: Noch vor nur vierzig Jahren schlossen Lernende die erforderliche Ausbildung ab und begannen eine Karriere, die oft genug ein Leben lang dauern sollte. Informationen entwickelten sich langsam. Die Lebensdauer von Wissen wurde in Jahrzehnten gemessen. Die Technik hatte noch keinen Einfluss auf das Lernen.
Zu dieser Zeit wurden die drei großen Theorien entwickelt, die bei der Konzeption von Lernumgebungen nach wie vor am häufigsten benutzt werden: Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus. Gemein ist diesen Lerntheorien die Vorstellung von Wissen als Ziel, als Zustand. Dieser kann - sofern er nicht angeboren ist - durch logisches Denken oder aber durch Erfahrungen erreicht werden, so die Annahme der Theorien. Wie dieser Prozess vonstatten geht, sprich: wie der Mensch lernt, ist die Frage, die alle drei Theorien zu beantworten versuchen.
Der Behaviorismus unterstellt, dass das Lernen weitgehend unergründbar ist, das heißt, es ist unmöglich zu verstehen, was in einem Menschen vorgeht, der lernt. Man spricht vom Behaviorismus daher auch von der „Black-Box-Theorie“. Nach Meinung von Margaret Gredler, Professorin für pädagogische Psychologie der Universität South Carolina, ist der Behaviorismus ein Komprimat verschiedener Theorien, dem die Annahme zugrunde liegt, dass es beim Lernen um Verhaltensänderung geht und dass das beobachtbare Verhalten wichtiger ist als das Verständnis innerlicher Abläufe.
Dem Kognitivismus indes liegt der Computer als Modell der Informationsverarbeitung zu Grunde. Lernen wird als Prozess verstanden, in dem unterschiedlicher Input im Kurzzeitgedächtnis verwaltet und für den langfristigen Abruf kodiert wird.
Extras:- Regeln einer neuen Lerntheorie: Die acht Prinzipien des Konnektivismus.
- Service: Kurzrezension eines Buches über Konnektivismus sowie Hinweise auf einen Fachartikel und eine Website zum Thema.