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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Constantin Gillies aus managerSeminare 308, November 2023
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Der Ruf nach Weiterbildung wird immer lauter, vor allem aus der Generation Z. 25 Prozent nennen „gute Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten“ als Top-Grund, sich für eine Organisation zu entscheiden. Lernen ist den Jungen sogar noch wichtiger als ein gutes Gehalt (22 Prozent), zeigt die aktuelle „Global Gen Z and Millennials Survey“ von Deloitte. Gleichzeitig soll Weiterbildung stärker personalisiert werden: Zwei Drittel der Lernenden erwarten, dass man auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht, ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (F-BB). Aber wie soll das gehen – mehr und individuellere Lernangebote, und das in Zeiten sinkender Unternehmensumsätze? Eine Antwort könnte Künstliche Intelligenz (KI) sein. Denn KI-Werkzeuge machen es leichter, digitale Lernangebote zu gestalten und zu individualisieren. Deshalb bauen immer mehr E-Learning-Anbieter mitdenkende Algorithmen in ihre Softwarepakete ein.
Pionieranwender sind begeistert. „Was wir früher in einem Tag gemacht haben, geht jetzt in einer Stunde“, sagt Sven Donat, Geschäftsleiter Unternehmenskommunikation und Informationstechnologien bei der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein (WAK), Kiel. Der Bildungsträger der Industrie- und Handelskammern schult jedes Jahr über 15.000 Berufstätige, vom Monteur bis zum Geschäftsführer. Seit drei Jahren setzt die WAK dabei das Microlearning-System des Hamburger Anbieters DayOff ein. Das Prinzip: Wer an einem bestimmten Weiterbildungsangebot teilnimmt, erhält im Nachgang jeden Tag einen kleinen Lernimpuls auf den PC oder das Smartphone. Diese sogenannte „Action“ besteht oft aus einer Aufgabe, die in fünf bis zehn Minuten bearbeitet werden kann. Wer einen Kurs zum Thema Kommunikation absolviert hat, wird zum Beispiel aufgefordert „Finden Sie in Ihrem letzten beruflichen Text fünf Füllwörter“. Bisher war es aufwendig, diese Lernhäppchen zu erstellen: Dozenten mussten ihre Unterlagen durchsehen und die „Actions“ von Grund auf neu formulieren. „Das hat im Schnitt 45 bis 60 Minuten gedauert“, schätzt Donat. Zudem erhalten aus Gründen der Abwechslung nicht alle Teilnehmenden die gleichen Häppchen. Um einen Monat Microlearning zu ermöglichen, waren daher bis zu 20 Arbeitstage nötig.
„Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen bei der Erstellung von E-Learning-Angeboten verändert sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz drastisch.“
Mithilfe von KI geht es seit Kurzem deutlich schneller: DayOff bietet den Nutzenden an, ihren Trainingsinhalt hochzuladen – als Text, Screenshot oder PDF. Eine KI unterteilt den Stoff dann zunächst in Lernfelder und schlägt passende Actions vor. Dafür nutzt DayOff eigene Inhalte und den bekannten Textautomaten ChatGPT. Selbst mit Nacharbeit ist ein Lernhäppchen so in zehn Minuten fertig. „Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen verändert sich drastisch“, sagt Donat. Es sei sogar denkbar, in Zukunft für jeden Teilnehmer, jede Teilnehmerin individuelle Actions zu generieren. Die WAK ist so überzeugt von dem System, dass sie sich vergangenes Jahr an DayOff beteiligt hat.
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