Der Vertrieb verkauft die neuen, vierfarbigen Drucker schlecht. Was also tun? Die Abläufe bei den Kollegen unter die Lupe nehmen und eventuell die Kommunikation verbessern - das wäre die gängige Lösung in vielen Unternehmen.
Für James Champy greift dieser Ansatz viel zu kurz. Der Management-Vordenker würde das ganze Unternehmen auf den Kopf und alle Prozesse in Frage stellen. Und am Ende könnte sogar die Überlegung stehen: Warum verkauft das Unternehmen überhaupt Drucker? Business Reengineering nennt sich diese Management-Methode, die sich mit der revolutionären Umgestaltung von Firmen beschäftigt. Sie hat ihren geistigen Vater, den Amerikaner James Champy, berühmt gemacht.
James Champy wird im Jahre 1942 in Lawrence, Massachusetts, geboren. 1959 beginnt er mit dem Studium der Architektur am MIT Massachusetts Institute of Technology. Schon bald aber wechselt Champy - nicht zuletzt auch mit Blick auf das väterliche Bauunternehmen - den Studiengang und erwirbt sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterabschluss als Bauingenieur.
Nach dem erfolgreichen Studienabschluss steigt der Amerikaner 1965 nicht ins Berufsleben ein, sondern studiert - um, wie er selbst konstatiert, seinen Horizont zu erweitern - noch Rechtswissenschaften und erwirbt 1968 die Anwaltszulassung.
Als Bauingenieur und Rechtsanwalt kehrt James Champy nach Lawrence ins väterliche Unternehmen zurück, stellt aber schon bald fest, wie wenig er eigentlich zum Thema praktische Unternehmensführung gelernt hat. Nur zu bereitwillig folgt er deshalb 1969 einer Bitte seines ehemaligen Mitbewohners und MIT-Kommilitonen Tom Gerrity, an der Entwicklung eines Portfoliomanagement-Systems mitzuarbeiten.
Extras:- Business Process Reengineering: Die Definition und die vier Kernaussagen der Managementmethode.
- Service: Hinweise auf drei Bücher von James Champy und auf seinen Webauftritt.