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Horizon Report 2010

Lernen wird noch mobiler

Lernen und Arbeiten wird zukünftig noch unabhängiger von Zeit und Raum. So lautet die Prognose der Mitglieder des New Media Consortium und der Educause Learning Initiative in ihrem diesjährigen Horizon Report. Zielsetzung des seit 2004 veröffentlichten Trendberichts: aufkommende Technologien identifizieren und beschreiben, die in Zukunft großen Einfluss auf Lehren und Lernen haben. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Gespräche mit Bildungs- und Technologie-Experten geführt sowie Artikel, Forschungsarbeiten und Websites analysiert.

Dem mobilen Lernen hatten die Experten bereits 2009 den Durchbruch vorausgesagt. In der aktuellen Auflage des Reports bestätigen die Autoren nun diesen Trend und fassen ihn sogar weiter: Lernen ist nicht nur mobil, sondern wird allgegenwärtig. 'People expect to be able to work, learn and study whenever and wherever they want to', heißt es in dem Bericht. Zu einer der wichtigsten Technologien im Bildungsbereich küren die Horizon-Autoren daher Mobile Computing. Grund für die Prognose: Ob Smart Phone, PDA, Netbook oder das jüngst von Steve Jobs präsentierte Apple iPad – immer rechenstärkere mobile Endgeräte erobern den Markt. Sie ermöglichen es Nutzern, sich zu jeder Zeit und an jedem Ort mit dem Internet zu verbinden und Zugriff auf Daten und Anwendungen zu haben, die noch bis vor Kurzem ausschließlich am stationären Desktop verfügbar waren.

Open Content liegt im Trend

Als weiteren Top-Trend machen die Horizon-Autoren Open Content aus. In der Hochschullandschaft sind freie Inhalte, beispielsweise in Form von Kursmaterialien oder Büchern, bereits seit Längerem ein Thema. Nachdem es nun immer mehr Text, Bild- und Tonmaterial im Internet gibt, das zur freien Nutzung und Weiterverbreitung zur Verfügung steht, wird Open Content auch in anderen Bildungsbereichen binnen weniger Monate auf breite Akzeptanz stoßen, so die Einschätzung der Horizon-Autoren. Auch sogenannte 'Augmented Realities' (AR) haben nach Expertenansicht großes Potenzial: Darunter versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Mithilfe dieser Technologie können Informationen visuell dargestellt werden. Zum Einsatz kommen AR-Anwendungen bereits gelegentlich bei Sportübertragungen. Beim Skispringen werden beispielsweise die unterschiedlichen Sprungweiten der Konkurrenten durch AR visualisiert. Bis die AR-Technologie auf breiter Basis in Bildungsprozessen angewendet wird, dauert es aber noch zwei bis drei Jahre, glauben die Autoren. Ähnlich lange wird es laut den Report-Autoren dauern, bis sich elektronische Bücher in Lehre und Lernen durchsetzen.

Eher ein Langzeittrend ist in den Augen der Experten die Arbeit mit Geräten, die Gesten erkennen können. Diese Technologie ist beispielsweise in Nintendos Wii oder Apples iPod Touch verwirklicht. Wird bisher lediglich in Disziplinen wie der Chirurgie oder Pädagogik mit gerätebasierter Gestenerkennung gearbeitet, soll sich ihr Einsatzgebiet in den kommenden vier bis fünf Jahren deutlich ausdehnen. Dies gilt ebenfalls für 'Visual Data Analysis'. Gemeint sind damit Technologien, die große Datenmengen analysieren und grafisch abbilden können. Diese Tools ermöglichen es, Sachverhalte und  Zusammenhänge in Bildern, anstatt in Worten und Zahlen, zu erklären.

Wie bereits 2009 soll es auch in diesem Jahr eine deutsche Übersetzung des Berichts vom Multimedia Kantor Hamburg (mmkh) geben. Diese wird voraussichtlich Ende März erscheinen, wie die Projektverantwortliche Helga Bechmann erklärt. Die deutsche Version des Trendberichts erfreute sich im vergangenen Jahr großer Resonanz: Bis Januar 2010 wurde sie rund 30.000 Mal von der Website des mmkh heruntergeladen.
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