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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Friedemann Schulz von Thun aus managerSeminare 318, September 2024
Mannigfache Erfüllung: Warum ein erfülltes Leben nicht nur und nicht unbedingt ein glückliches Leben ist
Stärke durch stillen Stolz: Warum wir auf unsere beachtlichen Leistungen mit uns selbst einmal anstoßen sollten
Souveränität höherer Ordnung: Was es braucht, damit wir Fehler bereuen, aus ihnen lernen und sie wiedergutmachen können
Paradoxe Scham: Warum Menschen, die Schlimmes erlitten haben, sich dafür oft (Mit-)Schuld geben
Gekränkter Stolz: Warum es manchen Menschen schwerfällt, Dankbarkeit zu empfinden
Roter Faden der Existenz: Wie die Reflexion eigener Schlüsselerlebnisse uns einen neuen Blick auf unser Leben eröffnet
Mein Großvater erzählte „gern“ vom Krieg, vom Ersten Weltkrieg. Es war grausam, schrecklich und gewiss nicht heroisch, vier Jahre lang im Schützengraben an der Somme in Frankreich täglich ums Überleben zu kämpfen, ausersehen als Kanonenfutter für Kaiser Wilhelm und das Deutsche Reich. Und doch verstand ich: Es war etwas, das er wirklich erlebt, durchgemacht, durchgestanden hat, etwas, das ihn und sein Leben im ursprünglichen Sinne des Wortes „erfüllt“ hat.
Ein „erfülltes Leben“ ist nicht ein „glückliches Leben“, jedenfalls nicht nur und nicht unbedingt. Ein Menschenleben kann auch von Schrecklichem erfüllt sein, wobei Schrecken und Glück keine Gegensätze, sondern vielmehr verschieden geratene Geschwisterpaare sind. Ich halte es da mit Goethe und Sophokles, die sinngemäß beide sagten: Solange man nicht die Tiefen von Frust, Drama und Tragödie kennengelernt hat, erlebt man keine Katharsis und kann nicht wirklich glücklich sein. Und natürlich erfüllen nicht nur Schrecken und Glück unser Leben. Unser Leben ist erfüllt von vielem: von allen Dingen, die uns schicksalsschwer widerfahren, von dem, was da bei uns los war und ist, von allem, was wir besonders erinnern, weil es (für uns) bedeutsam war oder geworden ist.
Das von dem Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun entwickelte Felder-Modell ermöglicht es, das eigene Leben und das anderer mit fünf verschiedenen Brillen im Hinblick auf Erfüllung zu betrachten.
Erfüllung vom Typus Beta: Was hat sich durch mich erfüllt?
Erfüllung vom Typus Gamma: Welcher Erlebnisreichtum ist auf meinem Lebensweg entstanden?
Erfüllung vom Typus Delta: Inwieweit bin ich mir bewusst und davon berührt, dass mein Dasein an sich Erfüllung ist, in jedem Augenblick?
Erfüllung vom Typus Omega: Inwieweit habe ich das verwirklicht, was mich zutiefst ausmacht und was als Möglichkeit in mir steckt?
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