Die Stimmung der Sitzungsteilnehmer ist gedämpft. Vielen Führungskräften steht Resignation, teils sogar Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Die Umsätze des mittelständischen Unternehmens sind im vergangenen Quartal noch einmal deutlich eingebrochen. Wieder wurden Marktanteile an die Konkurrenz verloren. Der Geschäftsführer erhebt sich und schaut in die Runde. Ein Lächeln umspielt seine Lippen, er strahlt Zuversicht aus: 'Meine Herren, wir stehen vor einer großen Herausforderung. Nutzen wir sie, um besser zu werden.'
Der Geschäftsführer hält es mit dem Stoiker Epiktet, der bereits vor 1.900 Jahren die Erkenntnis formulierte: 'Es sind nicht die Dinge, die uns unglücklich machen, es ist unsere Sicht der Dinge'. Diese erstaunlich moderne Einsicht beinhaltet - und dies ist zentraler Punkt der Lehre Epiktets -, dass der Mensch in der Bewertung seiner Situation, eines Ereignisses, eben aller äußeren Dinge, per se frei ist. Er hat z.B. die Wahlentscheidung, einen Umsatzeinbruch wie der Zirkel der Führungskräfte als Menetekel für den eigenen Untergang anzusehen oder diesen wie der Geschäftsführer als Herausforderung zu betrachten, an der das Unternehmen und die eigenen Mitarbeiter wachsen können.
Extras:
- Ausführliche Hintergrundinformationen zu Leben, Werk, Philosophenschule, Lehre und Wirkung des Philosophen Epiktet
- Literaturtipp: Kurzrezension eines Buches zu Leben, Werk und Wirkung des Stoikers Epiktet