Deutschland im Jahr 2002. Während in den meisten Unternehmen die drohende Rezession die Manager umtreibt, bereitet Jörg Rössler von TNT Express ein ganz anderes Thema Kopfzerbrechen: Der HR-Marketing-Spezialist sorgt sich um den Nachwuchs. Er weiß um die demografische Entwicklung, die Fachkräfte schon bald knapp werden lässt. Außerdem denkt Rössler an die beiden großen Konkurrenten DHL Worldwide und UPS, die in Deutschland deutlich bekannter als das niederländische Logistikunternehmen sind. Im Wettbewerb um die besten Kräfte wird man es gegen die beiden schwer haben, ist er überzeugt.
Vor diesem Hintergrund setzen sich Rössler und seine Kollegen in der deutschen TNT-Zentrale in Troisdorf bei Bonn ein ehrgeiziges Ziel: Es soll eine Arbeitgebermarke entwickelt werden, die genug Strahlkraft besitzt, um dauerhaft genügend passende Bewerber anzuziehen.
TNT Express war damals eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das eine Employer-Branding-Strategie entwickelte. Fünf Jahre später ist Employer Branding zum Trend erwachsen. Viele Firmen tüfteln derzeit an Strategien, wie sie als Arbeitgeber (Englisch: Employer) zur attraktiven Marke (Brand) werden.
Die Metro-Töchter Media Markt und Saturn ließen im vergangenen Sommer Agenturen um die Vergabe ganzer Employer-Branding-Etats antreten. Der Mobilfunkriese Vodafone beauftragte Ende 2006 einen Spezialanbieter mit der Entwicklung einer Employer-Branding-Strategie. Und bei der Deutschen Telekom haben sie jüngst sogar eine Abteilung eingerichtet, die einzig der Frage nachgeht, wie sich der Konzern als „Employer of Choice“ präsentieren kann.
Extras:- Der Weg zum attraktiven Arbeitgeber: Zehn Grundregeln zum Employer Branding.
- Linktipps: Sieben Hinweise auf Websites mit Informationen, Ansprechpartnern und Tools fürs Employer Branding.