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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Tim Leberecht aus managerSeminare 284, November 2021
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Kürzlich bin ich auf eine Studie gestoßen, die besagt, dass der durchschnittliche US-Amerikaner nur drei Freunde hat. Das ist wenig. Doch die Zahlen sind in anderen Teilen der westlichen Welt nicht höher, und sie haben sich in den vergangenen Jahren so drastisch verschlechtert, dass Soziologen von einem Zeitalter sozialer Isolation sprechen, von einer Einsamkeitsepidemie. Obwohl wir nie stärker miteinander vernetzt, nie kommunikativer waren als zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte und mit unseren Smartphones zigmal pro Tag unsere Verbindung zur Welt checken, sind wir einsamer denn je.
Gleichzeitig nehmen Traurigkeit, Erschöpfung oder Burnouts zu. Die Frequenz psychischer Erkrankungen ist in den vergangenen 20 Jahren drastisch gestiegen, so die Erkenntnisse der deutschen Krankenkassen. 2018 schätzte die Deutsche Depressionshilfe die Zahl der Menschen, die an Depressionen leiden, auf 5,3 Millionen, inzwischen dürften es eher mehr geworden sein. Mehr als sechs Millionen Deutsche leiden unter Angstzuständen und Stress am Arbeitsplatz.
Doch im Business merkt man von all diesen negativen Emotionen wenig. Obwohl Authentizität heute ein Buzzword ist und Unternehmen gerne Arbeitsplätze versprechen, die den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen, traut sich kaum jemand, sich dort emotional ehrlich zu zeigen. Zu groß ist die Angst davor, als schwach und unproduktiv angesehen zu werden, zu groß die Furcht um den eigenen Stellenwert im Unternehmen. Am Arbeitsplatz traurig zu sein, gilt als das letzte, das ultimative Tabu.
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