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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Anne Michel aus managerSeminare 306, September 2023
Agiler Holzweg: Weshalb die Funktion des Scrum Masters häufig falsch interpretiert wird
Mummy und Scrummy: Welchen Irrtümern viele Führungskräfte als Scrum Master aufsitzen
Ein Name und viele Rollen: Was die agile Führungskraft in den Scrum-Phasen wirklich zu tun hat
Retromat und Tasty-Cupcakes: Welche Tools dem Scrum Master bei der Rollenausübung dienen
Agile Herausforderungen: Welche typischen Hürden Scrum Master zu nehmen wissen müssen
Eines der wohl größten Missverständnisse in der agilen Arbeitswelt wurzelt im agilen Arbeiten. Genauer: in der Rolle des Scrum Masters. Diese Position wird häufig zu hastig eingenommen und dann unbedacht ausgeführt. Dabei ist der Grund immer der gleiche: Plötzlich heißt es in Organisationen „Wir wollen jetzt agil unterwegs sein“. Schnell wird auf agiles Arbeiten umgestellt, und Leute werden von heute auf morgen zum Scrum Master gemacht. Das Problem: Nach einem dreitägigen Scrum-Master-Kurs haben sie zwar die Basics verstanden, aber wir alle kennen es ja – Theorie und Praxis sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Das Erlernte umzusetzen, fällt schwer. Das gilt bei Scrum umso mehr, als die Rolle des Scrum Masters einerseits komplex ist – und andererseits chronisch unterschätzt wird. Dabei liefert eine scheinbare Berechtigung zu der verbreitet etwas laxen und „durchlaviererischen“ Rollen-Handhabe ausgerechnet ein kleiner Satz, der im Scrum Guide steht: „Scrum is simple to understand.“
Doch „simple to understand“ heißt nicht „simple to do“. Es stimmt, dass Scrum nicht schwer zu verstehen ist. Doch stimmt es nicht, dass deswegen die Scrum-Master-Rolle versimplifiziert werden darf. Dennoch geschieht es meiner Beobachtung nach immer wieder: Die agile Führungsrolle wird reduziert. Führungskräfte verankern nur das Wesentliche im Kopf – nämlich, dass sie als Scrum Master dazu da sind, einen glatten Fluss der Projekte zu gewährleisten, dem Team den Rücken freizuhalten und für Effizienz zu sorgen. Damit tappen sie in die Falle, dass sie automatisch das Naheliegende und Einfachste tun: Meetings planen, für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen und Assistentenjobs erledigen, sprich Kaffeetassen aufdecken und Technik bereitstellen. Sie betütteln ihr Team wie eine Mama ihr Kind, dem das Schulbrot gemacht und noch mit Gürkchen belegt wird. Oder aber sie tappen in die Falle, einfach noch intensiver genauso weiterzumachen wie sie es – als unagile Führungskraft – gewohnt waren: Sie sagen dem Team, was wie zu erledigen ist, kontrollieren alles und suchen womöglich noch nach Problemen, die sie dann selber (heldenhaft) lösen.
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