Management

Business Ökosystem Design
Business Ökosystem Design

Kollektiv für den Kunden

Business Ökosysteme sind hierzulande noch wenig etabliert. Dabei ermöglicht es die netzwerkartige Organisationsform Unternehmen, in neuartiger Weise auf Kundenbedürfnisse einzugehen und damit immenses Wachstum zu erzielen – wenn die Aufstellung von Anfang an stimmt. Innovationsberater Michael Lewrick zeigt, wie der Einstieg ins Ökosystem Design gelingt.

Preview

Was wäre, wenn? Warum man für die Gestaltung von Business Ökosystemen die ganz großen Fragen stellen muss

Pain Point statt Produkt: Wie sich Business Ökosysteme konsequent um die tieferen Kundenbedürfnisse drehen

Gemeinsam besser: Warum Ökosysteme als ko-kreative Netzwerke gedacht werden müssen, von denen alle profitieren

Ökosysteme initialisieren: Welche Herausforderungen fürs Denken in Ökosystemen zu bewältigen sind

Mindshifts: Warum Ökosysteme eine neue Art des Denkens und der Führung erfordern 

Cover managerSeminare 301 vom 24.03.2023Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 301

Business Ökosysteme, so viel kann man heute schon sagen, werden die Unternehmenslandschaft in ähnlichem Maß verändern, wie es die digitalen Anbieter in den vergangenen beiden Jahrzehnten gemacht haben. Prognosen zufolge werden sie in den nächsten zehn Jahren ein Drittel der weltweiten Umsätze generieren. In Europa kommen Ökosysteme in der Geschäftswelt bisher allerdings nur zögerlich zum Einsatz. Führungskräfte sowie Strategie-, Innovations- und Produktentwicklungsteams tun jedoch gut daran, sich schnell mit dem Denken in Business Ökosystemen vertraut zu machen, um Anwendungsmöglichkeiten und Risiken einschätzen zu können – und um selbst Ökosysteme gestalten zu können. Denn die unternehmensübergreifende Organisationsform eröffnet viele neue Möglichkeiten für Geschäftsmodelle und exponentielles Wachstum. Mit ihrer Hilfe können nicht nur große, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen in bislang unbekannter Weise auf Kundenbedürfnisse eingehen und Mehrwert schaffen.

Voraussetzung dafür ist, dass das Design des Ökosystems von Anfang an richtig aufgestellt wird. Denn auch wenn der Begriff aus der Biologie abgeleitet ist, entstehen Business Ökosysteme – anders als das natürliche Vorbild – keineswegs von selbst (s. Kasten). Die Akteure verbinden sich nicht automatisch und fangen auch erst recht nicht von alleine an, zielgerichtet zusammenzuarbeiten. Vielmehr ist die Gestaltung solcher Ökosysteme eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe, die bewusst angegangen werden muss – zumal es immer mehrere Akteure benötigt, die zusammen einen Wert für den Kunden schaffen. Umso wichtiger ist es daher für alle Beteiligten, zu verstehen, wer potenzielle Ökosystem-Partner sind, welche Rollen sie einnehmen können, welche Fähigkeiten sie einbringen müssen und wie das Verhältnis miteinander geklärt werden soll.

Was ist das tiefere Kundenbedürfnis?

Genau darum geht es beim Business Ökosystem Design, dessen Grundzüge hier vorgestellt werden sollen. Es beginnt oft mit der Frage „Was wäre, wenn ...?“. Die Wunderfrage wird ganz bewusst möglichst „groß“ gestellt, um echte Innovation zu realisieren, also Produkte, Dienstleistungen und Erfahrungen, die wirklich neu für den Kunden sind und einen bisher noch nicht dagewesenen Mehrwert liefern.

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