Management

Business Ecosystems
Business Ecosystems

Gemeinsam einzigartig

In einer Welt, in der alles vernetzt ist, tun sich Unternehmen als Einzelkämpfer zunehmend schwer. Die Zukunft könnte für viele darin liegen, Teil eines Business Ecosystem zu werden, also einer Organisationsform, die Unternehmens- und Branchengrenzen überschreitet. Was beim Aufbau eines solchen, auf Kooperation statt Konkurrenz setzenden Netzwerks zu beachten ist.

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Intersektionale Kreativität: Was der 500 Jahre alte Medici-Effekt mit Business-Ökosystemen zu tun hat

Beispiel Fressnapf: Was es bedeutet, wenn ein Unternehmen vom Versorger zum Komplett-Umsorger wird

Vorteil durch Vernetzung: Welche Gründe es für Unternehmen gibt, auf firmen- und branchenübergreifende Netzwerke zu setzen

Jobs to be done: Wie Business-Ökosysteme konsequent auf den Kunden ausgerichtet werden

Erste Schritte: Wie sich ein Business Ecosystem klug konstruieren lässt

Grundbedingungen: Warum nicht jedes Unternehmen als Partner in einem Ökosystem geeignet ist


Cover managerSeminare 317 vom 12.07.2024Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 317

Im Italien des 15. Jahrhunderts gab es einen bemerkenswerten Schub an Prosperität. Ausgelöst wurde dieser durch die Medici-Dynastie in Florenz, die die Besten ihres Fachs aus Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Design um sich versammelte, ihnen Freiraum für schöpferisches Handeln gab und ihnen die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellte. So entstand ein buntes Netzwerk vielfältiger Talente, die sich gegenseitig befruchteten, indem sie unterschiedliche Kompetenzen, Disziplinen, Denkweisen und Kulturen miteinander verbanden. Das Ergebnis war eine enorme intersektionale Kreativität, die völlig neue Ideen hervorbrachte, unerwartete Neukombinationen ermöglichte und so Innovation und Transformation vorantrieb. Der schwedisch-amerikanische Autor und Harvard-Absolvent Frans Johansson nennt diese Dynamik den Medici-Effekt.

Schnittstellen waren und sind die dynamischsten Orte für Fortschritt und Veränderung, Orte, an denen sich eine enorme Kreativität entfalten kann. Wer sich auf den Weg zu ihnen macht, wer sie findet oder sie schafft und klug besetzt, macht sich unschlagbar.

Entscheidend für den Medici-Effekt ist, dass sich Bahnen kreuzen, dass es Knotenpunkte und Schnittstellen zwischen den Akteuren gibt. Schnittstellen waren und sind die dynamischsten Orte für Fortschritt und Veränderung. Wer sich auf den Weg zu ihnen macht, wer sie findet oder sie schafft und klug besetzt, macht sich unschlagbar. Denn Schnittstellen erweitern den Horizont und eröffnen neue Perspektiven. Durch sie kommt man auf neue Gedanken. Man kann, wie an einer Wegkreuzung, in neue Richtungen gehen. Im Kleinen zeigt sich der Effekt schon in der firmeneigenen Kaffeeküche, beim unkomplizierten Austausch auf Messen und Events, auf Barcamps, in Coworking Spaces und überall dort, wo Fach-, Branchen- und Silo-Schranken fallen. Im großen Stil zeigt er sich, wo gezielt Knotenpunkte für Innovation geschaffen werden, etwa in Technologiezentren und Innovationsparks. Er zeigt sich an den digitalen Hotspots der Welt. Und immer häufiger zeigt er sich auch in Business Ecosystems.

Beispiel Fressnapf: Vom Versorger zum Umsorger

Der Begriff Business Ecosystem wurde bereits 1993 von James F. Moore geprägt. Doch die große Zeit der Business-Ökosysteme kommt erst jetzt, im Zeitalter der Hypervernetzung. Denn wenn alles vernetzt ist, wird es auch für Unternehmen immer schwieriger, als autonome Einheit zu agieren. Ihre Zukunft liegt vielmehr in der Kollaboration, der Partnerschaft mit anderen.

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