In Zeiten knapper Weiterbildungsbudgets erstaunt es kaum: Bei der Auswahl eines Seminaranbieters zählen - abgesehen von der fachspezifischen Ausrichtung seines Seminarangebotes - v.a. die Kosten der Veranstaltung. Die Kriterien Bekanntheitsgrad und Unternehmensgröße des Anbieters verblassen dagegen zur Bedeutungslosigkeit. Selbst Referenzen spielen eine geringere Rolle. Dies hat eine Studie des Kasseler Weiterbildungs- und Beratungsunternehmens PS Dialog ergeben, an der sich Personalverantwortliche, Führungskräfte und Mitarbeiter aus 974 Firmen beteiligt haben.
Mit Blick auf die Qualifikation des Trainers, achten fast 70 Prozent der Befragten darauf, dass der Weiterbildner handfeste Erfahrungen aus der Berufspraxis mitbringt. Viele (53 Prozent) wünschen sich zudem einen Dozenten, der auch noch mehrere Wochen nach dem Seminar für Fragen ein offenes Ohr hat. Der Faktor Erfahrung spielt dagegen eine geringere Rolle: Nur 17 Prozent interessieren sich dafür, wie viele Seminare der Weiterbildner bereits durchgeführt hat. Starre Routinen werden offenbar eher gefürchtet. Jedenfalls legt kaum jemand Wert darauf, dass sich der Trainer strikt an einen verabredeten Seminarablauf oder die Vorgaben seines Auftraggebers hält. Gefragt sind vielmehr Weiterbildungsprofessionals, die auch mal konstruktiven Widerspruch leisten, also beweisen, dass sie ihren eigenen Kopf haben. A Die Studie, die auch über Themen wie Evaluation und bevorzugte Unterrichtsformen Aufschluss gibt, kann über www.ps-dialog.de als Print oder CD-ROM für 55 bzw. 24,90 Euro bezogen werden.
Kriterien für Seminaranbieterauswahl
• fachspezifisches Seminarangebot 84%
• Kosten der Veranstaltung 68%
• überzeugende Referenzen 51%
• Bekanntheitsgrad des Anbieters 16%
• ausschließlich Empfehlungen 8%
• Unternehmensgröße des Anbieters 3%
• andere 5%
Der Trainer muss...
• sein Wissen durch Praxisarbeit neben der Dozententätigkeit aktuell halten 70%
• auch noch einige Wochen nach dem Seminar für Fragen zur Verfügung stehen 53%
• im Vorgespräch durch Glaubwürdigkeit überzeugen 45%
• bereits viele Seminare durchgeführt haben 17%
• über pädagogische Grundkenntnisse verfügen 31%
• dem Auftraggeber ggf. konstruktiv widersprichen 27%
• die individuellen Gewohnheiten jedes Teilnehmers berücksichtigen 17%
• sich ausschließlich auf die Vorgaben des Auftraggebers konzentrieren 11%
• immer neueste technische Hilfsmittel einsetzen 10%
• die klassische Wissensvermittlung in den Vordergrund stellen 7%
• sich ausnahmslos an den verabredeten Ablauf halten 1%
Quelle: Die Ergebnisse stammen aus der Studie 'Weiterbildung in deutschen Unternehmen', die das Weiterbildungs- und Beratungsunternehmen PS Dialog Ende 2002 unter 974 Firmen durchgeführt hat. Mehrfachantworten waren möglich.