„Je höher der Affe steigt, je mehr er seinen Hintern zeigt.“ Eine Abwandlung dieses Sprichworts findet sich in unserem diesmaligen Titelbeitrag. Die Autorin, Oona Horx Strathern, verwendet den Sinnspruch als Metapher für unsere Wirtschaft: „Wir sind weit nach oben gelangt, auf der ökonomischen Entwicklungsleiter – und das nimmt sich mittlerweile, von unten betrachtet, sehr hässlich aus.“ Der Affe zeigt seinen Hintern: Für unseren Profit zahlen wir mit unserem Planeten.
Die Plastic Hour nutzen
Der Text von Horx Strathern stimmt dennoch kein Klagelied an, vielmehr begreift sie sich – wie ihr Mann, der bekannte Zukunftsforscher Matthias Horx – als Possibilistin, sie denkt in Möglichkeiten und Alternativen zum bisherigen Handeln und verweist auf die „Plastic Hour“, in der wir uns gerade befinden. Plastic Hours sind dem Philosophen Gershom Scholem zufolge jene seltenen Momente in der Geschichte – meist durch Krisen ausgelöst –, in denen sich wirklich etwas ändern lässt. Und Krisen gibt es gerade ja zur Genüge. Manche reden von der Stapelkrise, manche von der Polykrise.
Ihren Beitrag kann man daher als eine Art Weckruf verstehen, als Aufforderung, neue Narrative für eine neue Wirtschaft zu finden und zu verankern. Und damit fängt sie mit ihrem Text schon mal an, liefert Beispiele von Unternehmen, die wirtschaften mit dem Planeten im Blick, und entwirft Gedanken für den Wandel von der Growth zur Kindness Economy. Was genau sich hinter dem „freundlichen“ Wirtschaften verbirgt, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser hier.
Agilität als Baukasten nutzen
Viele Unternehmen glauben, dass sie gut damit fahren, die Organisation sozusagen aus einem Guss auf Agilität umzustellen. Allerdings hat sich schon häufig gezeigt, dass Kompaktlösungen schlecht funktionieren, wenn es darum geht, sich beispielsweise resilienter, flexibler oder eben agiler aufzustellen. Eine klügere Option könnte laut unserem Autor Zeljko Branovic darin bestehen, etwas zu tun, was vielen Anhängern von agilen Steuerungsmethoden und Organisationsmodellen als Sakrileg gilt, nämlich: die Methodik in ihre Einzelteile zu zerlegen – und dann zu schauen, welcher zentrale „Wirkstoff“ wirklich relevant ist, wenn es darum geht, spezifische Probleme der eigenen Organisation zu lösen. Den Text „Agilität als Baukasten“ gibt es hier.
Viel Spaß beim Lesen und viel Erkenntnisgewinn!
Der Beitrag wurde geschrieben von
Nicole Bußmann,
Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
23.09.2023