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Übersicht AnsprechpartnerDer Preis ist heiß: Bald gibt es im HR-Bereich keinen Kongress mehr, der keinen Award verleiht. Die Tendenz geht zum Zweit-, gar Drittpreis. Eine Vorstellung der Award-Neuzugänge.
Spitzenreiter im Verleihen von Preisen war die German Speakers Association schon, bevor sie ihren neuesten Award angekündigt hat: Drei Auszeichnungen wurden auf ihrer vergangenen Convention im Herbst 2009 verliehen: Der "Newcomer-Award", der "Innovation-Award" und die Auszeichnungen fürs Lebenswerk, die Aufnahme in so genannte die Hall of Fame, ließen die Abendveranstaltung lang werden. Neu hinzugekommen ist jetzt noch der "Deutsche Rednerpreis", der erstmals auf der Convention Anfang September 2010 in Köln vergeben wird.
Empfänger des Preises wird Hans-Dietrich Genscher sein, der Außenminister a.D., der mit seinem Halbsatz am denkwürdigen 30. September 1989 „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“ Jubelstürme auslöste. Die Begeisterung für seine im Geschrei untergegangene Rede mochte im Fall der bewilligten Ausreise nach Westdeutschland der aufgewühlten Situation zu verdanken gewesen sein. Dennoch, so ist die GSA überzeugt, konnte und kann Genscher auch stets in längeren Ansprachen und weniger dramatischen Momenten fesseln. Die Laudatio auf ihn soll der ehemalige WDR-Intendant Friedrich Nowottny halten. Für die GSA beides sicher Zugpferde, mit denen der Verband sich und seiner Veranstaltung Bekanntheit auch außerhalb der HR-Szene verschaffen will.
Innerhalb der Branche bleibt der neue Preis, der beim Deutschen HR-Forum vergeben wird. Auf der Tagung plus Fachausstellung, die von der GDA Gesellschaft für Marketing und Service der Deutschen Arbeitgeber mbH und der Haufe Akademie veranstaltet wird (Termin 14. Oktober 2010 in Berlin), wird ein „HR-Manager des Jahres“ und ein „HR-Wissenschaftler des Jahres“ geehrt. Ausgesucht werden diese aus den von der Zeitschrift „Personalmagazin“ jährlich benannten führenden Köpfen des Personalmanagements. Eine naheliegende Lösung: Die Personalmagazin-Redaktion identifiziert die führenden Köpfe ohnehin, und das HR-Forum kann ohne große zusätzliche Arbeit seine zu Ehrenden wählen.
Ohne Preisverleihung kein erfolgreicher Kongress, ist offenbar auch die Überzeugung der spring messe management GmbH, Mannheim. Für ihre neue Veranstaltung "Professional Learning Europe", die die von spring veranstaltete Messe Zukunft Personal in Köln vom 12. bis 14. Oktober 2010 erstmals flankieren wird, ist auch ein Award ausgelobt: der European Corporate Learning Award. Der Preis soll fortan jährlich jemandem zuteil werden, der sich im Bereich Corporate Learning einen Namen gemacht hat. In Zukunft wird eine eigens eingesetzte Jury passende Kandidaten auswählen. Die steht aber wohl noch nicht, weswegen zum Auftakt der Award als Ehrenpreis vergeben wird und der Empfänger von spring-Geschäftsführer Alexander Petsch und dem Fachbeirat der PLE, bestehend aus den Ex-Learntec-Beiräten Professor Dr. Uwe Beck, Professor Dr. Winfried Sommer sowie Sabine Seufert, ausgewählt wurde: Es ist der ehemalige Präsident der EU-Kommission, Jacques Delores, der sich, so die Interim-Jury, sehr um das Thema Weiterbildung verdient gemacht habe.
Diese Preisvergabe hat die Branche schon hinter sich, der Award gehört nichts desto trotz zu den Neuzugängen. Auf dem ersten Personalmanagementkongress des noch jungen Bundesverbands der Personalmanager (BPM) Anfang Juli in Berlin wurde der "erste BPM-Nachwuchsförderpreis" verliehen. Er reiht sich ein in die Riege der HR-Nachwuchs-Preise: etwa den der DGFP („Bachelor-Award") und den gemeinsam von spring messe management mit Haufe verliehenen „HR Next Generation Award“. Der BPM ehrte Nathalie Lang für ihre Arbeit "Kultur als Einflussfaktor auf das Global Performance Management - eine vergleichende Analyse zwischen der deutschen und der französischen Kultur".
Fazit: Es gab und gibt viel zu feiern in diesem Jahr. Stellt sich die Frage nach dem Wert der Auszeichnungen. Der Branche reicht er aus: Die Geehrten erhalten ein Marketingmittel, und die Ehrenden sind durchs Jury-Mitgliedsein selbst geehrt. Vielleicht fühlt sich die Branche auch so wenig von außen wertgeschätzt, als dass sie sich bis auf Weiteres selbst feiern muss.