'Die Methode ist klasse, allein der Name ist furchtbar!', bringt es Zamyat Klein auf den Punkt. Die erfahrene Trainerin aus Lohmar ist seit Jahren überzeugte Suggestopädin – und trifft immer wieder auf die gleichen Vorbehalte. Denn nicht wenige halten Suggestopädie noch immer für etwas Anrüchiges: Es klingt nach Manipulation, nach dubiosen Lernversprechen. Die bisweilen befremdlichen Interventionen in suggestopädischen Veranstaltungen tun ihr Übriges: Da kommen Teekannen, Stofftiere und sonstiges Spielzeug ebenso zum Einsatz wie Meditationen, Musik und Masken. Das soll ernsthaftes Lernen sein?
Offenbar ist es das. Der Ansatz, den der bulgarische Mediziner und Pädagoge Georgi Lozanov ursprünglich für den Fremdsprachenerwerb entwickelt hat, setzt auf neueste neurologische Erkenntnisse: 'Eine wichtige Grundannahme der Suggestopädie lautet etwa, dass ein positiver emotionaler Zustand das Lernen erleichtert und Lernergebnisse festigt', erklärt Albert Glossner, bis vor kurzem Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für suggestopädisches Lehren und Lernen e.V. (DGSL). Auch spielt die Beziehung zwischen Lehrendem und Lerner eine entscheidende Rolle. 'Das sind Dinge, die in der jüngsten Zeit von der Hirnforschung bestätigt wurden', betont Glossner.
So verbinden Suggestopäden bewusstes, konzentriertes Handeln beziehungsweise Entspannen mit beiläufigem Lernen. In Sprachkursen etwa sitzen die Teilnehmer entspannt im Klassenraum, hören gedämpfte Musik und lauschen dem Text, den der Dozent ihnen vorliest. Aber auch spielerische Übungen und kreative oder bewegte Interaktionen sollen die Aufnahme neuer Informationen gehirngerecht erleichtern.
Extras:- Ostereier suchen: Ein Desuggestionsübung
- Weiterführende Informationen: Hinweise auf ein Buch und eine DVD für den Seminareinsatz sowie auf einen Fachartikel über die DGSL