Wirtschaftsprüfung und Consulting auf getrennten Wegen

Den Namen Arthur Andersen wird es wahrscheinlich ab Herbst 2002 nicht mehr geben. Nachdem die Fusion des Unternehmens mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young so gut wie unter Dach und Fach ist, soll jetzt die Schwestergesellschaft, die Arthur Andersen Business Consulting GmbH, der Managementberatung Deloitte Consulting, die sich seit 18. Juli 2002 Braxton nennt, angegliedert werden.
'Der Anschluss an Braxton ist eine Folgereaktion der Fusion mit Ernst & Young', erklärt Michael Hasenpusch, Presseleiter bei Arthur Andersen. Da Ernst & Young sich seit 2000 als ausschließliches Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen verstehen will, den eigenen Consulting-Bereich somit ausgegliedert und mit dem Unternehmen Cap Gemini verschmolzen hat, konnte Arthur Andersen Business Consulting nicht Teil der Fusion sein. Auf dem Beratermarkt hätte man laut Hasenpusch allein aber nicht bestehen können - insbesondere, da internationale Kunden fehlen. Den Anschluss an ein internationales Netzwerk will man jetzt mit Braxton sichern. Das Unternehmen ist eine der weltweit führenden Managementberatungen, zu dessen Kunden zahlreiche multinationale Konzerne zählen.
Ein so genanntes Memorandum of Understanding wurde bereits unterzeichnet. Bei der Absichtserklärung handelt es sich aber ausdrücklich um keine Fusion. Vielmehr wechseln die Partner von Arthur Andersen Business Consulting mit ihren Mitarbeitern zu Braxton. Die Vermögenswerte von Arthur Andersen werden laut Braxton-Pressesprecher Michael Kronfellner nicht übernommen. Was damit geschieht, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.