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Umgang mit Kritik in Seminaren
Umgang mit Kritik in Seminaren

Filter für Feedback

Hagelt es im Anschluss an ein Seminar Kritik, liegt das nicht unbedingt am Weiterbildungsprofi oder den angebotenen Inhalten, sondern oft an diversen Begleitumständen, für die der Trainer, die Beraterin oder der Coach nicht viel kann. Um nicht von unnötigen Selbstzweifeln überrollt zu werden, empfiehlt der Trainer Marius Jost, negatives Feedback genau unter die Lupe zu nehmen.

Irgendwann passiert es jedem Weiterbildungsprofi: Am Ende eines Seminars oder Workshops hagelt es negatives Feedback oder sogar harsche Kritik. „Macht nichts!“, meldet sich im Geiste dann sofort der Selbstschutz als erster Impuls. „Negatives Feedback ist gut, denn es hilft mir dabei, bessere Seminare zu halten.“ Doch zu Hause im Bett oder unter der Dusche fängt es sich dann an zu drehen – das Gedankenkarussell der Selbstzweifel und des schlechten Gewissens: „Hätte ich doch besser einen anderen Einstieg gewählt.“, „Es lag bestimmt an Methode XY. Vielleicht hätte ich in diesem Kontext doch besser auf Methode YZ zurückgreifen sollen.“, „Irgendwie war ich echt nicht gut drauf heute.“

Verwendung des Filtersatzes

Negatives Feedback nach Umständen zu filtern, für die der Weiterbildungsprofi nicht viel kann, kann unnötige Selbstzweifel fernhalten. Dennoch empfiehlt es sich, den Filtersatz nicht einfach zu beseitigen, sondern für die Qualitätsverbesserung zu nutzen.

In solchen Situationen ist es ratsam, kurz innezuhalten, durchzuatmen und sich vor Augen zu führen: Häufig liegt es gar nicht an dem Trainer, der Beraterin oder dem Coach bzw. den angebotenen Inhalten, dass Feedback und/oder Evaluationen schlecht ausfallen. In den meisten Fällen sind es vielmehr eine Reihe von Begleitumständen, die Teilnehmende zur Kritik treiben – etwa eine abweichende Vorstellung von den Seminarinhalten oder dem Format. Um diese Begleitumstände, für die Weiterbildungsprofis in der Regel nichts können, von wirklich begründeter Kritik an didaktischem Vorgehen oder fachlichem Know-how unterscheiden zu können, empfiehlt es sich, negatives Feedback nach bestimmten Gesichtspunkten zu filtern.

Häufig liegt es gar nicht an dem Trainer, der Beraterin oder dem Coach bzw. seinen oder ihren angebotenen Inhalten, dass Feedback und/oder Evaluationen schlecht ausfallen – sondern an einer Reihe von Begleitumständen.

Dafür notiert sich der Trainer, die Beraterin oder der Coach die negativen O-Töne der Teilnehmenden umittelbar dann, wenn sie geäußert werden. Das ist wichtig, um sie später sortieren zu können – und weil negatives Feedback sich im Kopf bereits nach kurzer Zeit zu einem einzigen großen Kritikknäuel zusammenwindet. Anschließend gilt es, das Feedback erst einmal „sacken“ zu lassen und eine Nacht über das Erlebte zu schlafen. Am nächsten Tag, wenn die Wunde nicht mehr ganz frisch und das Herzklopfen abgeklungen ist, werden die Notizen bzw. die Online-Feedback-Formulare dann noch einmal zur Durchsicht auf die persönliche Agenda gesetzt. Die Kritikpunkte werden nüchtern und sachlich betrachtet und in mehreren Stufen gefiltert.

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