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Trends im Consultingmarkt

Konkurrenz aus der Boombranche

Der Beratungsmarkt ist in Bewegung geraten: Übernahmen, Fusionen, neue Geschäftsbereiche – vor allem die Großen der Branche tun alles, um ihr Geschäft zu vergrößern. Und werden damit auch für Weiterbildner zunehmend zur Konkurrenz. Axel Gloger fasst für Training aktuell die wichtigsten Entwicklungen zusammen.
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Wer sich dieser Tage auf dem Beratungsmarkt umschaut, könnte sich in die Welt von 'Wallstreet' zurückversetzt fühlen, dem Romanklassiker aus den 1920er Jahren. Autor Upton Sinclair spinnt darin immer neue Geschichten über Spekulation, das große Fressen und Gefressenwerden. Diese Welt von damals, vor dem großen Crash, lebt in der Consultingbranche nun scheinbar wieder auf. 'Groß schluckt Klein', beschreibt Gerd Kerkhoff, Geschäftsführer des Beschaffungsoptimierers Kerkhoff Consulting, lakonisch das aktuelle Geschehen. Gefühlt jede zweite Woche jagt die Nachricht einer neuen Übernahme durch die Medien. Eine der letzten in dieser Reihe lautete: Deloitte kauft Monitor.

Unternehmensübernahmen und Fusionen, kurz M&A (Mergers and Acquisitions), haben Einzug in eine Branche gehalten, in der Unternehmen noch bis vor einigen Jahren als nicht fusionierbar galten: 'Kulturen zweier Beratungshäuser sind nicht zusammen zu bringen' und 'Kunden machen die Übernahme nicht mit', so lauteten lange Zeit die Standard-Argumente. Consultants mögen ihren Kunden Merger und Übernahmen empfohlen haben – aber Beratungshäuser untereinander? Nein!

Dieses Diktum gilt inzwischen nicht mehr. Heute sind Übernehmer jederzeit bereit, zuzuschlagen, wenn sich ein günstiges Angebot ergibt. Das zeigen die M&A-Meldungen der vergangenen Zeit: KPMG schluckt Brainnet, Booz übernimmt Management Engineers, Ernst and Young verleibt sich J&M Management Consultants ein, Deloitte griff Ende März abermals nach Roland Berger.

Übernahmen gehören zum neuen Alltag in der Beratungsbranche – und das ist nur folgerichtig: 'Consulting ist ein reifer Markt geworden', liefert Analyst Thomas Lünendonk die Deutung einer Entwicklung, die er bereits vor einigen Jahren vorausgesagt hatte. Die Dienstleister sind dort angekommen, wo alle anderen Geschäftszweige schon sind, und sie müssen sich mit den Folgen des reifen Marktes befassen: Preisdruck, wählerische Kunden, stagnierende Umsätze,  Marktanteilskämpfe, abgenutzte Wachstumsmodelle und Übernahmekämpfe haben ihren Einzug auch bei den Beratern gehalten. Jeder Maschinenbauer und jeder Autohersteller kennt diese Zipperlein seit Jahrzehnten. Aber für die in der Vergangenheit vom Dauerwachstum verwöhnten Berater sind sie noch neu.

Extras:
  • Steckbrief Beratermarkt: Fünf wissenswerte Fakten über die Boombranche
Autor(en): Axel Gloger
Quelle: Training aktuell 05/13, Mai 2013, Seite 10-13
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