Wer sich zu einem Coaching entschließt, hat zunächst einmal den vordringlichen Wunsch, verstanden zu werden. Ein Coach, der dem potenziellen Klienten treffend schildert, wie sich bestimmte Situationen bei ihm abspielen – im Team, in Konflikten oder in seinem Privatleben –, noch bevor der Klient diese überhaupt erwähnt hat, kann ihm dieses Gefühl schnell geben. Die Transaktionsanalyse liefert dem Coach das Rüstzeug dafür: Anhand der Modelle der Transaktionsanalyse zu Persönlichkeit und Kommunikation kann er sehr schnell vernünftige, belastbare Hypothesen bilden und erhält so eine Idee, worum es bei seinem Klienten geht. Daraus kann er leicht ableiten, wie der Klient mit seinem Problem umgeht und wie sich dieser vermutlich in anderen Situationen verhält.
Nützliche Hinweise dafür liefert der Entwickler der Transaktionsanalyse, Eric Berne, mit dem Konzept der Ich-Zustände. Der amerikanische Psychiater hatte bemerkt, dass auch das erwachsene Ich in einen kindlichen Zustand zurückfallen kann, dass es sich aber auch wie eine Elternfigur verhalten kann, je nachdem, welchen Reizen es ausgesetzt ist. Das lässt sich leicht beobachten: Wer jemanden zum Beispiel nur als kühlen Analytiker kennt, dem erscheint dieser „wie verwandelt“, wenn er ihn einmal als Fan einer Mannschaft in der Fußball-Arena erlebt. Berne führte das zu der Idee, dass es drei verschiedene Zustände des 'Ichs' gibt:
1. Das Erwachsenen-Ich: Im Erwachsenen-Ich-Zustand wird logisch gedacht, Informationen werden aufgenommen und weitergegeben, man verhält sich sachlich.
2. Das Eltern-Ich: In diesem Ich-Zustand gibt es die Unterteilung in ein kontrollierendes (bzw. steuerndes) Eltern-Ich und ein fürsorgliches Eltern-Ich. Das fürsorgliche Eltern-Ich ist Ansprechpartner und Beschützer, es hilft, ermutigt, unterstützt. Im steuernden Eltern-Ich befindet sich ein Mensch, sobald er Anweisungen gibt – und sei der Ton noch so nett.
Extras:- Literaturtipp
- Infokasten 'Die Blumen-Strategie'