Immer wieder geistert das Thema durch die Branche: 'Coaching muss freiwillig sein, sonst ist es sinnlos!' Die Gegenthese: 'Freiwilligkeit ist kein Muss, man sollte das Ganze pragmatisch sehen. Schon manch einer hat erst nicht gewollt und war später froh, dass er gewungen wurde!'
Wie denn nun? Ich glaube, hier liegt ein grundlegendes Missverständnis des Begriffs 'Freiwilligkeit' vor. Ist darunter zu verstehen, dass sich jemand selbst für Coaching interessiert und aus eigenem Antrieb nach einem Coach verlangt? Das wäre eine sehr enge Fassung des Begriffs. Ist 'Freiwilligkeit' auch noch dann gegeben, wenn der Partner oder der Vorgesetzte des Betreffenden ihm dringend rät, einen Coach aufzusuchen und er dieser Empfehlung folgt? Auch dann werden die meisten noch von 'Freiwilligkeit' ausgehen.
Was aber, wenn eine Führungskraft sagt: 'Sie brauchen Coaching, und ich habe einen Termin mit der Personalentwicklung vereinbart.' Oder noch härter: 'Entweder Sie gehen zu einem Coach oder ich sehe für Sie auf dieser Stelle keine Zukunft mehr!' Ist das dann auch noch freiwillig?