Deutschland bildet sich weiter – allerdings nicht mehr als schon in den vergangenen zehn Jahren. 42 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren haben im Jahr 2010 an einem Kurs, einer Schulung oder einem Seminar teilgenommen. Das ergab die jüngst veröffentlichte repräsentative Studie 'Weiterbildungsverhalten in Deutschland' des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Damit wurde das Niveau der vergangenen Befragung nicht ganz erreicht – 2007 hatten sich noch 44 Prozent fortgebildet.
An dem langfristigen Trend ändert das aktuelle Ergebnis jedoch nichts: Die Weiterbildungsbeteiligung stagniert. Seit 2000 schwankt der Wert immer zwischen 41 und 44 Prozent. Damit kommt die Bundesregierung ihrem Ziel, die Weiterbildungsquote bis 2015 auf 50 Prozent zu erhöhen, nicht näher. Diese Vorgabe hatte sie 2008 auf dem Dresdner Bildungsgipfel formuliert. Als 'ernüchternd' bezeichnet das gewerkschaftsnahe Netzwerk Weiterbildung, in dem sich Beschäftigte der Weiterbildungsbranche organisiert haben, die Studienergebnisse.
Im Dreijahresturnus untersucht das BMBF Weiterbildungsverhalten und -situation in Deutschland und ermittelt Tendenzen in der Nachfrage. Für die aktuelle Erhebung wurden 7.035 Personen nach ihrer Teilnahme an Kursen in den vergangenen zwölf Monaten befragt. Betrachtet man den Rückgang der Beteiligung genauer, ergibt sich für die alten und die neuen Bundesländer ein konträres Bild: Während die Teilnehmerquote im Westen stabil bei 43 Prozent liegt, ist sie im Osten deutlich gesunken: von 47 Prozent in 2007 auf nun 41 Prozent. Der bundesweite Rückgang der Quote ist damit ausschließlich auf die schwächere Beteiligung in Ostdeutschland zurückzuführen.
Extras:- Service: Studiendesign und Bezugsquelle
- Grafik zur Dauer von Weiterbildungsmaßnahmen