Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein ganz normales Seminarprogramm: Kurse zu Moderation, Konfliktmanagement, Rhetorik. Verantwortet von Trainern, die über langjährige Berufserfahrung und eine solide Ausbildung verfügen. Nur der Preis macht stutzig: Kostenlos sind die meisten Angebote, für wenige wird ein so genannter 'Ernsthaftigkeitspreis' von zehn oder zwanzig Euro verlangt.
Von der Weiterbildung für den kleinen Geldbeutel profitieren Studierende: Die Seminare und Workshops sollen sie fit machen für den Berufseinstieg. Alle deutschen Hochschulen unterstützen ihre Nachwuchsakademiker beim Übertritt von der Bibliothek ins Büro – und nicht alle tun das freiwillig: 1999 legten die EU-Mitgliedstaaten im sogenannten Bologna-Prozess fest, dass Universitäten und Fachhochschulen zum einen Mobilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit ihrer Studierenden fördern sollten. Zum anderen deren Beschäftigungsfähigkeit.
Der Name, den das akademische Sprungbrett ins Berufsleben an den meisten Hochschulen trägt, lautet 'Career Center' oder 'Career Service'. Das Anliegen der Einrichtungen: 'Wir wollen Studierenden dabei helfen, mithilfe des Wissens, das sie an der Hochschule erworben haben, gut in den Beruf zu starten', fasst Marcellus Menke das Engagement zusammen. Der Leiter des Career Service der Universität Siegen ist Vorsitzender des Career Service Netzwerk Deutschland e.V. Im Dachverband, der im März 2013 sein zehnjähriges Bestehen feierte, arbeiten rund 200 Mitglieder an der Professionalisierung und Qualitätssicherung der jungen Disziplin.
Extras:
- Infokasten: Die drei wichtigsten Kennzeichen der Zielgruppe
- Linktipps: Drei Anlaufstellen im Netz zum Thema 'Career Services'