Zwischenruf im Führungskräftetraining für Beamte: 'Von 'Leadership' statt 'guter Führung' zu sprechen bringt uns inhaltlich wenig weiter!' Ein typischer Tritt ins Fettnäpfchen von Trainern und Beratern, die im Umgang mit der Zielgruppe öffentlicher Dienst noch unerfahren sind.
Dieses Beispiel zeigt: In der Verwaltung gelten für Weiterbildner andere Regeln als in der freien Wirtschaft. Trainer und Berater, die sich Beamte als neue Zielgruppe erschließen wollen, sollten sich mit den spezifischen Zielsetzungen, Strukturen und Abläufen sowie den internen Codes dieser Branche auseinandersetzen. Was macht für Beamte Erfolg im Beruf aus? Was beschäftigt sie, motiviert sie und treibt sie an? Welche Verhaltensweisen sind in Amtsstuben erwünscht und welche nicht? Mit diesen Fragen sollten sich Trainer beschäftigen.
Öffentliche Auftraggeber erwarten denn auch von Weiterbildnern, dass diese mit den Besonderheiten und Fragestellungen der Zielgruppe vertraut sind und bereits eine eigene Expertise in diesem Sektor aufgebaut haben. Mehr noch: Trainer und Berater sollten sich nicht explizit auf langjährige Erfahrung in der Privatwirtschaft berufen und die 'hippen' Methoden, die dort gefruchtet haben. Im besten Fall stehen die neuen Kunden dem neutral gegenüber, im ungünstigen Fall lehnen sie das rundheraus ab und entwickeln Vorbehalte gegen den Trainer. Vorschusslorbeeren ernten Weiterbildner allenfalls für Referenzen aus dem öffentlichen Dienst.
Extras:- Die Zielgruppe im Überblick: Daten und Fakten