Same same but different

„Gegensätze ziehen sich an“, heißt es so schön – und dennoch scheint, so lehrt es uns die Workshop-Praxis, der Umgang mit Unterschieden den Menschen etwas abzuverlangen. Und auch wer Gemeinsamkeiten entdeckt, bleibt dabei nicht immer entspannt. Ein allseits bekanntes Phänomen ist etwa, dass uns bei anderen gerne das kritisch auffällt, was wir eigentlich an uns selbst nicht mögen. Unbewusst natürlich.

In manchen Konstellationen fallen aber dennoch erst mal die Unterschiede auf, denn sie sind sehr klar, weil sichtbar und hörbar. Hautfarbe, Geschlecht, Alter, Sprache sind solche Merkmale. Ein gutes Beispiel dafür, wie man trotz solch (äußerlich) eklatanter Unterschiede gemeinsame Sache macht, sind die Bremer Stadtmusikanten. Jedoch gibt es hier auch entscheidende Gemeinsamkeiten: Alle sind alt, können nicht mehr wie früher, und nun soll es ihnen an den Kragen gehen. Alle haben aber rechtzeitig den Braten gerochen und das Weite gesucht. Alle sind experimentierfreudig oder auch verzweifelt genug ... Und nun machen sie sich gemeinsam auf den Weg und erweisen sich als ein hervorragendes Team.

Wir können Ähnliches oft in der Praxis beobachten. Findet eine Gruppe „größere“ Gemeinsamkeiten, werden die Unterschiede unwichtig. Vielleicht werden sie noch nicht bewusst „genutzt“ – zumindest sind sie nun kein Hindernis (mehr).

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