Die Psychologen Heinz Heckhausen und Peter M. Gollwitzer haben das Modell im Jahr 1968 entwickelt. Es ist Bestandteil der Motivationstheorie und beschreibt den Ablauf von der Wunschregung bis zur Realisierung von Zielen. Der Name des Modells leitet sich aus folgender historischer Begebenheit ab: Als Gaius Julius Caesar im Jahre 49 v. Chr. den Fluss Rubikon überquerte, hatte er damit die Entscheidung getroffen, sich die verlorene Macht in Rom mit Gewalt zurückzuholen. Nach dem Überqueren des Flusses gab es für seine Legionen kein Zurück mehr. Sie mussten sich den Weg zurück nach Rom erkämpfen oder untergehen.
Heckhausen und Gollwitzer unterteilen den Motivationsprozess in die folgenden Phasen:
1. Die prädezisionale Phase: In dieser ersten Phase bieten sich meist mehrere Handlungsalternativen, aus denen das Individuum diejenige auswählen muss, die den meisten Nutzen verspricht. Nach dem Rubikon-Modell unterliegt diese Phase des Wählens einer Fazit-Tendenz. Darunter versteht man das Streben, mit einer Entscheidung zu einem Abschluss des Abwägens zu kommen. Welche Alternative in dieser Phase gewählt wird, ist vor allem abhängig von den persönlichen Werten der Person und von der Erfolgsabsicht, die mit der Alternative verknüpft wird. Ist die Entscheidung für eine Handlungsalternative gefallen, dann ist nach Heckhausen der Rubikon überschritten.
2. Die präaktionale Phase: Mit Überschreitung des Rubikons tritt man von der motivationalen Phase in die volitionale ein. Heckhausen charakterisiert diese beiden Zustände folgendermaßen: Die motivationale Phase ist realitätsorientiert. Die eigenen Handlungsmöglichkeiten sind hinsichtlich Zeit und Ressourcen beschränkt und werden daher so realistisch wie möglich auf ihre Umsetzbarkeit und Wünschbarkeit hin geprüft. Es werden möglichst viele Informationen gesammelt.
Die volitionale Phase ist realisierungsorientiert. Die Entscheidung ist gefallen, und Informationen werden entsprechend voreingenommen ausgewertet. In diesem Modus werden Handlungsschritte geplant und Vorsätze gefasst. Es erfolgt eine gedankliche Einstellung auf die Handlungsumsetzung.
Extras:- Grafische Darstellung des Rubikon-Modells nach Heckhausen und Gollwitzer
- Literaturtipps: Hinweise auf zwei weiterführende Bücher