Das 'Opfer-Gestalter-Modell' geht auf die Arbeiten des zeitgenössischen amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers und Managementberaters Stephen R. Covey zurück. Das Prinzip wurzelt in der Annahme, dass alle Ereignisse, die um uns herum geschehen und einen Einfluss auf unser Leben nehmen, in zwei Bereiche einzuteilen sind: den Betroffenheits- und den Einflussbereich. In den Betroffenheitsbereich fallen Ereignisse, die einen direkten Einfluss auf das Leben eines Betroffenen haben, aber selbst nicht (direkt) vom Betroffenen beeinflussbar sind. Beispiele sind etwa die Erhöhung der Benzinpreise, regnerisches Wetter oder eine Vorstandsentscheidung über die Eröffnung eines neuen Standortes.
In den Einflussbereich fallen alle Verhaltensformen, die ein Betroffener vornehmen kann, indem er selbst handelt, andere zum Handeln bewegt oder eine Handlung bewusst unterlässt. Beispiele sind hier: kraftstoffsparende Fahrweise oder Einbau eines Gastanks bei Erhöhung der Benzinpreise; Regenschirm und Mantel bei regnerischem Wetter nutzen; eigene Entscheidung treffen, ob man beim Aufbau des neuen Standortes dabei sein möchte oder am bisherigen Standort verbleibt.
Folgt man dieser Grundannahme der Einteilung von Situationen nach Einfluss- und Betroffenheitsbereichen und verknüpft sie mit Wahrnehmungs- und Verhaltensprozessen, gelangt man zu zwei unterschiedlichen Handlungsprinzipien: dem Opfer- und dem Gestalterprinzip.