Techniken der Gesprächsführung, wie zum Beispiel systemische Fragen, erscheinen beim Zuhören oft plausibel und einfach. In der Umsetzung stellen sich jedoch regelmäßig Schwierigkeiten ein. Diese haben wesentlich damit zu tun, dass bestimmte Reaktionen des Klienten beim Coach Druck, Stress oder Ratlosigkeit erzeugen. Eine häufige Folge ist, dass der Coach dann in meist wenig nützliche Vorgehensweisen zurückfällt und zum Beispiel versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten, sich selbst zu rechtfertigen oder immer neue eigene Vorschläge vorbringt, statt den Klienten arbeiten zu lassen.
Die Übung 'Schachmatt-Sätze' dient dazu, diese Situationen zu antizipieren und als Einladungen des Klienten zu konzipieren, denen der Coach folgen kann, aber nicht folgen muss. Sie fördert dabei die Reflexion der Ausbildungsteilnehmer und hilft ihnen, die eigene kommunikative Achillesferse zu finden und die diesbezügliche Selbstwahrnehmung zu verbessern. Da sie ein gewisses Methodenwissen voraussetzt, eignet sich die Übung nur für fortgeschrittene Teilnehmer – oder aber für die Selbstreflexion erfahrener Berater.
Die Übung beginnt mit einer Sammlung prototypischer Antworten oder Reaktionen von Klienten, die einen Coach 'schachmatt' setzen können – ihn also zum Beispiel dazu verleiten, von der Muster- auf die Inhaltsebene zu wechseln, die Weltsicht des Klienten zu 'kaufen', zu viel Verantwortung zu übernehmen oder härter zu arbeiten als der Klient.
Extras:- Schachmatt-Sätze: Beispiele für abwertende, provozierende, demotivierende Äußerungen
- LIteraturtipp: Die vorgestellt Übung stammt aus dem Buch 'Train the Coach: Methoden. Übungen und Interventionen für die professionelle Weiterbildung von Coachs, Teamcoachs, Change-Agents, Organisationsentwicklern und Führungskräften', hrsg. von Bernd Schmid und Oliver König, erschienen im Verlag managerSeminare, Bonn 2014, 49,90 Euro.
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