Wenn etwas, was man als schlecht, unpassend und hinderlich wahrnimmt, plötzlich als normal gilt, kann das für eine enorme emotionale Entlastung sorgen. Und die ist in Veränderungsprozessen meist sehr willkommen. In Change-Trainings lohnt es sich deshalb, die 'Klima-Kurve der Veränderung' einzuführen: Sie hilft dabei, deutlich zu machen, dass Tiefs ein normaler Bestandteil von Veränderungsprozessen sind, und damit die Gruppe, falls sie in einem solchen Prozess steckt, zu entlasten.
Dafür klebt der Trainer mit Kreppband eine Zeitachse auf den Boden des Seminarraums. Das kann er – selbst wenn die Intervention nicht direkt im Anschluss stattfindet – durchaus schon in der Mittags- oder Kaffeepause tun. Das macht neugierig ...
Die Zeitachse sollte so lang ein, dass sich zwölf Personen locker auf dieser aufstellen können. Etwa acht Meter haben sich bewährt. Kurz vor der Übung legt der Trainer an die Querachse zwei Smileys: ans obere Ende einen mit hochgezogenen Mundwinkeln, ans untere Ende einen mit nach unten gezogenen Mundwinkeln. Der Trainer bittet anschließend alle Teilnehmer, sich rund um die Installation aufzustellen und legt dann noch das Seil entsprechend der Klima-Kurve aus. Außerdem sollte er Kärtchen mit den Bezeichnungen der einzelnen Phasen der Veränderungskurve zur Hand haben.
- Dieser Seminarbaustein stammt aus: Dollinger, Anna: Change-Trainings erfolgreich leiten. Der Seminarfahrplan. managerSeminare, Bonn 2014, 49,90 Euro. Für TA-Abonnenten zum Vorzugspreis für 39,90 Euro - Bestellmöglichkeit hier