Die Kirchen stehen vor großen Herausforderungen: Immer mehr Gläubige treten aus der Kirche aus, der Nachwuchs bleibt aus, Gemeinden werden zuammengelegt, manche Pfarrer müssen jeden Sonntag gleich in mehreren Gemeinden Gottesdienst abhalten. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Kirche selbst, sondern auch in einem großen Maß auf ihre Mitarbeiter: die Pfarrer, die Seelsorger, die Diakone. Da ich als Coach über keine Erfahrungen im katholischen Bereich verfüge, beziehen sich die folgenden Ausführungen ausschließlich auf den evangelischen und diakonischen Kontext.
Das gesamte kirchliche Arbeitsfeld befindet sich in einem tief greifenden Umbruch, der häufig zu Überforderungen und Überlastungen führt. Die meisten Landeskirchen haben diese Problematik längst erkannt und stellen Beratungsmöglichkeiten für Pfarrer und andere Mitarbeiter zur Verfügung – vom 'Predigtcoaching' bis zu umfangreichen Weiterbildungen in Bereichen wie Management, Personalführung, Öffentlichkeitsarbeit oder Fundraising.
Allerdings gibt es etliche Pfarrer, die sich eher externe Beratung wünschen und deshalb jenseits des unmittelbaren kirchlichen Kontextes und der theologischen 'Einfärbung' Supervision, Coaching und Weiterbildungsmöglichkeiten suchen – eine anspruchsvolle und interessante Zielgruppe für Coachs.
Für den Coach ist es wichtig, die besonderen kirchlichen Strukturen zu kennen, ohne aber in sie involviert zu sein. Mir etwa kommen beim Coaching von Pfarrern einerseits meine beruflichen und privaten Berührungspunkte mit der evangelischen Kirche zugute, auf der anderen Seite aber auch mein distanzierter soziologischer Blick auf die Strukturen dieses Arbeitsfeldes.
Extras:- Infokasten: Die Zielgruppe in Kürze
- Service: Literaturtipp