Als Jungtrainer war ich für einen großen Bildungsträger tätig, der vor allem Fachseminare für Ingenieure anbietet. Psychologisch oder pädagogisch vorgebildete Gastdozenten übernahmen einzelne Teile dieser oft einwöchigen Trainings. Als solcher kam ich meistens am Dienstagnachmittag an und übernahm bis zum Mittag des Folgetages die Gruppe. In so einer Konstellation trug sich die folgende Situation zu, bei der ich einerseits Blut und Wasser geschwitzt, andererseits aber auch viel gelernt habe: 27 Mann (es waren tatsächlich alles Männer) saßen in einem großen U an Tischen in einem sehr großen Seminarraum. Dadurch, dass ich mich nur ungern hinter dem fest verschraubten 'Lehrerpult' verstecken wollte, entstand für mich die Notwendigkeit, diese Seminare immer vor dem Tisch stehend zu absolvieren. Das hatte aber den entscheidenden Nachteil, dass gerade in sehr großen Gruppen die Teilnehmer an den äußeren Enden in meinen toten Winkeln saßen.
Einer dieser Teilnehmer am Tischende, ein bärtiger Mann im Alter von etwa 40 Jahren, wirkte – ebenso wie die meisten übrigen Teilnehmer – vollkommen teilnahmslos und gelangweilt. Man hatte zuvor offenbar einen ganzen Tag lang wenig erfrischend auf sie eingeredet, jetzt waren sie auf passiv geschaltet. Ich erlebe häufiger, dass ich solche Seminargruppen erst einmal 'erwecken' muss, aber dieses Mal schien es besonders schlimm zu sein. Die Teilnehmer waren nicht nur vom herzhaften Mittagessen, sondern eben auch von völlig uninspirierten und unmotiviert vorgetragenen Präsentationen regelrecht 'versaut'.
Und außerdem: Reaktionen auf den ersten Teil der 'Trainerhölle' aus Training aktuell 12/2013