Oft vernachlässigen Coachs die Zielklärung, weil sie davon ausgehen, dass Ziele aus einer Problemsituation heraus offensichtlich sind. Oder sie nutzen Zielklärung als eine Intervention am Anfang des Beratungsprozesses und erst am Ende wird geschaut, ob das Ziel erreicht worden ist. Zielklärung und abschließende Evaluation bilden damit herkömmlich die Klammer um den eigentlichen Beratungsprozess, der sich dazwischen abspielt.
Im Gegensatz dazu macht die Zielklärung als konstruktivistische Intervention die Bestimmung des Coachingziels zu einer zentralen Beratungsintervention, die sich über den gesamten Prozess entfaltet. Der Effekt: Wenn die Ziele auf diese Weise geklärt werden, können Klienten von sich aus ihre Ressourcen dazu entwickeln. Die Hauptaufgabe des Coachs ist, hierzu die Prozessführung zu leisten. Alle anderen Interventionen werden Hilfsmittel, um die eigentliche Zielklärung weiter voranzutreiben.
Mit der Zielklärung als konstruktivistischer Intervention begleitet den gesamten Coachingprozess eine Ebene der Meta-Reflexion. Das heißt, der Coach überprüft laufend das Arbeitsgeschehen, die Schritte und Ergebnisse auf Stimmigkeit mit dem Zielbereich des Klienten. Mithilfe dieser Meta-Ebene wird reflektiert und modifiziert, wie das Erarbeitete und Entstehende im Sinne der persönlichen Zielsetzung zu verwenden ist. Der Coach greift den Bezug zum Ziel immer wieder auf – z.B. nach kurzen Gesprächspassagen oder Phasen mit offenerer Arbeit wie etwa Brainstorming oder innerer Ambivalenzarbeit. Damit ist gewährleistet, dass der Klient auf seinen Zielbereich bezogen bleibt und sich der Prozess effektiv auf dessen Erreichung konzentriert.
Extra:- Wirkfaktoren-Analyse: Was bewirkt das Tool?
Literaturtipp: Das vorgestellt Tool stammt aus dem Buch 'Coaching-Tools', hrsg. von Christopher Rauen, Verlag managerSeminare, Bonn 2013, 49,90 Euro.
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