Um die Welt zu verstehen, muss man sie nur in ihre Einzelteile zerlegen und diese isoliert betrachten – das war lange die Basis unseres westlichen Denkens. Und sie ist es noch immer: Obwohl die Naturwissenschaften mittlerweile davon ausgehen, dass alles korreliert und sich beeinflusst, hat sich die ganzheitliche Betrachtungsweise nur vereinzelt durchgesetzt. Anderswo jedoch ist sie selbstverständlich. Einige Kulturen haben sich eine Weltsicht erhalten, die schon seit Jahrtausenden eine ganzheitliche ist, etwa die Schamanen Südamerikas. Sie wissen, dass alles Leben auf der Welt voneinander abhängt. Sie sehen die Welt als ein Lebewesen, das sich entwickelt und nach Erkenntnis strebt.
Nach diesem Verständnis ist auch jedes Unternehmen ein Organismus, der lebt, sich vernetzt, verändert und wachsen will. Folglich ist es auch nicht möglich, Change umzusetzen oder Teams zu entwickeln, indem man einzelnen Personen Wissen vermittelt oder ihnen Motivation und Führung beibringt. Ansatzpunkt muss immer die gesamte Organisation sein. Das ist für erfahrene Trainer keine überraschende Position, findet sie sich doch beispielsweise auch in systemischen Ansätzen sowie in Großgruppen-Formaten wie Open Space wieder.
Hat der ganzheitliche Ansatz dagegen einen schamanischen oder spirituellen Touch, reagieren Menschen sofort mit Skepsis und mit Vorbehalten, die auch in einem Gespräch kaum ausgeräumt werden können. Zu groß ist die Angst vor der vermeintlichen Esoterik. Zu Unrecht, denn die Bräuche der Naturvölker liefern ganz handfeste Methoden, die sich äußerst nutzbringend in Training und Beratung einsetzen lassen. Wer einmal statt des Besprechungstisches einen Stuhlkreis im leeren Raum benutzt und das Rederecht durch einen Sprechstab geregelt hat – d.h. es spricht nur, wer den Stab in der Hand hat –, der weiß, wie effektiv dies sein kann.
Extras:- Das Medizinrad
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