Rollenspiele: Fast jeder Teilnehmer hasst sie, dennoch sind sie aus Seminaren kaum wegzudenken. Schließlich funktioniert das ungeliebte Tool konkurrenzlos gut. Nur im Rollenspiel können Mitspieler die Wirkung ihrer Kommunikation erleben, Ideen sammeln und neue Verhaltensweisen erarbeiten, ausprobieren und einüben. Doch dazu müssen die Seminarteilnehmer die Komfortzone hinter ihrem Schreibtisch verlassen. Statt passiv zuzuhören, müssen sie selbst aktiv werden – und das vor den Augen der Kollegen. Viele Menschen bringt allein diese Vorstellung schon an den Rand einer Panikattacke – ihrem Entwicklungsziel jedoch kein bisschen näher. Die Angst lähmt so sehr, dass kein Lernen mehr möglich ist.
Ein guter Trainer muss also die Bedingungen von Rollenspielen so gestalten, dass der Adrenalinpegel auf einem erträglichen Niveau bleibt. Er muss die Teilnehmer aus ihrer Komfortzone locken, gleichzeitig aber dafür sorgen, dass die Panikzone nicht erreicht wird: Nur im schmalen Bereich dazwischen kann Entwicklung stattfinden. Die folgenden Methoden sind genau dafür geeignet.
Bei der Methode 'Alle auf einen' agieren mehrere Übende mit einem Gegenspieler, dessen Rolle der Trainer übernimmt. Im Führungskräfteseminar wäre dies etwa der Mitarbeiter. Mehrere Teilnehmer verkörpern die Führungskraft, sie sitzen dem einen Mitarbeiter gegenüber. Bei einer Gruppengröße von bis zu sechs Teilnehmern sind alle als Führungskraft beteiligt. Bei größeren Gruppen bilden die beteiligten Teilnehmer einen kleineren Halbkreis um den Trainer, der beobachtende Teil der Gruppe sitzt in einem zweiten Halbkreis darum herum.
Extra:- Tipps für Trainer: Wie Rollenspiele erfolgreich eingesetzt werden