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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Andrea Heitmann aus Training aktuell 04/22, April 2022
Im Januar 2022 arbeiteten laut Angaben des Ifo-Instituts 28,4 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice – etwas weniger als beim Höchststand im März 2021 (31,7 Prozent). Gemäß der Yougov-Studie „Hybride Arbeitsmodelle in deutschen Unternehmen“ haben bereits mehr als ein Viertel der Unternehmen (27 Prozent) auf hybride Arbeitsmodelle umgestellt. Das wird sich in Zukunft noch verstärken, denn Firmen, die hybride Arbeitsmodelle und ein hohes Maß an Flexibilität anbieten, erfreuen sich steigender Beliebtheit.
Doch nicht nur die Arbeit findet in Zukunft vermehrt hybrid statt. Viele Teilnehmende und beauftragende Unternehmen erwarten inzwischen, dass auch Seminare und Workshops hybrid angeboten werden. Die hohe Kunst für ein gelungenes hybrides Training liegt darin, zwei komplett unterschiedliche Zielgruppen miteinander zu vereinen. Die online dazugeschalteten Teilnehmenden benötigen eine andere Form der Aufmerksamkeit als die physisch Anwesenden. Denn: Beide Zielgruppen befinden sich in einem unterschiedlichen sozialen Kontext. Vor Ort bilden die Anwesenden eine Gruppe, eine Gemeinschaft. Alle dazugeschalteten hingegen sind Einzelne, die sich in ihrem Arbeitszimmer daheim meist von den anderen isoliert fühlen. Allein dieses Konstrukt offenbart schon ein Ungleichgewicht, das bei den Trainerinnen und Trainern kognitive Verzerrungen hervorrufen kann: die sogenannten Proximity Bias.
Proximity bedeutet Nähe, Nachbarschaft, Umgebung. Und Bias sind Befangenheiten, Neigungen oder Vorurteile. Der Begriff Proximity Bias beschreibt also die unbewusste Bevorzugung derjenigen Personen, die sich in unserer unmittelbaren Nähe befinden. Wie jede Voreingenommenheit sind auch Proximity Bias ein Instinkt. Sie sind ein evolutionärer Teil unseres kognitiven Entscheidungsprozesses, den wir seit Urzeiten als mentale Abkürzung nutzen, um die Dinge oder Personen zu bevorzugen, die uns am sichersten und klarsten erscheinen. Allem, was uns hingegen unklar, unsicher oder distanziert erscheint, treten wir unterbewusst mit Vorsicht und Zurückhaltung gegenüber und sortieren es in Schubladen.
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