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Produkt-Highlights der Learntec 2007

Vom mobilen Sprachkurs über den digitalen Motivationsagenten bis zum Web 2.0-Tool - auf der diesjährigen Learntec warteten einige E-Learning-Anbieter mit spannenden Neuheiten auf. Training aktuell stellt einige der innovativen Produkte vor.

Lernen mit digitalem Motivationsagenten

Seine Mission: Lernende beim Erreichen von persönlichen Zielen zu unterstützen. Sein Name: eCoach. Der digitale Motivationsagent versorgt Lernende mit Trainingstipps, erinnert an anstehende Termine und belohnt gute Ergebnisse mit Klingeltönen oder Glückwünschen - je nach Gusto per MMS, E-Mail oder SMS. Das Besondere: Der elektronische Coach orientiert sich an der Persönlichkeit des Nutzers. 'Für jeden Lernenden wird bei der Anmeldung zum eCoach zunächst ein Grundprofil angelegt', erklärt Susanne Baumer von der Fraunhofer Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik (ESK), die das Trainingssystem gemeinsam mit der Lorenz Software GmbH realisiert. 'Dieses Profil wird nach jeder Interaktion mit dem Nutzer verfeinert und passt sich immer mehr dessen Bedürfnissen an.'

Ein Beispiel: Der Nutzer möchte abnehmen und will daher jeden Tag einmal Joggen gehen. Also schickt der eCoach ihm jeden Morgen eine SMS mit der Frage 'Heute schon gejoggt?'. Das Feedback des Nutzers aber zeigt, dass er nie morgens, sondern immer abends nach der Arbeit laufen geht. Darauf stellt sich der eCoach ein und sendet die SMS nur noch am Abend.

Um Lernende zusätzlich anzuspornen, kann der eCoach darüber hinaus virtuelle Gemeinschaften bilden: Er bringt Menschen zusammen, die ähnliche oder gar dieselben Ziele verfolgen, und gibt ihnen Rückmeldungen über die jeweiligen Ergebnisse. Ein Beispiel: 'Drei Mitglieder der Community haben in dieser Woche bereits zwei Kilo abgenommen.' Die Lernenden selbst können in Kontakt treten, sich motivieren, austauschen oder Informationen zukommen lassen - je nach Grad der Vertrautheit direkt oder über den eCoach-Server.

Welche Rückmeldungen oder Belohnungen der einzelnde Lernende wann erhält, hängt vom jeweiligen E-Learning- oder Trainingsanbieter ab, der den digitalen Motivationsagenten zur Unterstützung seiner Teilnehmer einsetzt: Der Trainer legt das Repertoire seiner Nachrichten zusammen mit dem Profil des Nutzers und dessen persönlichem Lernziel auf dem eCoach-Server ab und stellt dort auch den Turnus der Rückmeldungen ein. Aktuell befindet sich das System indes noch in der Testphase. Nach Schätzung von Susanne Baumer wird es noch zwei oder drei Monaten dauern, bis Lizenzen für den eCoach erworben werden können. Infos unter www.esk.fraunhofer.de.

Von der Powerpoint-Präsentation zum WBT

Ob Word-Dokument oder Powerpoint-Präsentation - mithilfe von RapidFactoryWeb werden aus digitalen Materialien Web Based Trainings: Mit dem Autorensystem aus dem Hause e/t/s didactic media können in dem so erstellten WBT Inhalte und Grafiken ohne großen Aufwand eingefügt, verschoben oder gelöscht werden. Einzelne Textpassagen können darüber hinaus per Audio-editor in gesprochene Beiträge umgewandelt werden und auch gesondert produzierte Tonaufnahmen können integriert werden. Und auch die Interaktion kommt nicht zu kurz: Wenn gewünscht, können Drag & Drop-Elemente, Lückentexte oder Multiple-Choice-Tests in das WBT eingebaut werden - und zwar ganz ohne Programmierkenntnisse. Infos unter www.ets-online.de.

Sprachkurs für die Hosentasche

Lernen, wann und wo man will. Das möchten die Sprachenspezialisten von digital publishing den Kunden ihrer Online-Sprachschule CLT - kurz für Corporate Language Training - ermöglichen. Ihre neueste Entwicklung: CLT Plug & Learn, ein mobiler Sprachkurs, der in jede Hosentasche passt. Das neue System funktioniert im Grunde wie ein handelsüblicher USB-Stick und kann an jedem beliebigen PC eingesetzt werden. Auf diese Weise können die Lernenden jederzeit auf Kursinhalte zugreifen - unabhängig davon, ob eine Internetverbindung besteht oder nicht.

Wenn der 'Wirtsrechner' indes eine Internetverbindung herstellen kann, vermittelt Plug & Learn automatisch die gespeicherten Daten und Arbeitsergebnisse an das zentrale Learner Management System der Online-Sprachschule, von wo aus sie dann an den persönlichen Tutor des Lernenden weitergeleitet werden - und zwar, ohne Spuren auf dem Wirts-PC zu hinterlassen. Infos unter www.clt-net.de.

Content-Marktplatz mit Qualitätsgarantie

Ein Lernet-Projekt wird Realität: Im April 2007 soll der Marktplatz Content Sharing freigeschaltet werden. Ein Prototyp wurde von der Betreibergesellschaft Copendia GmbH & Co. KG auf der Learntec vorgestellt. Das Besondere: 'Der Marktplatz dient nicht nur dem Kauf und Verkauf von digitalen Inhalten', betont Copendia-Geschäftsführerin Antje Heinitz, 'wir wollen auch die Modularisierung von Content unterstützen und stellen daher über die Plattform entsprechend Tools zur Verfügung.' Außerdem nehmen Redakteure Inhalte, die zum Verkauf angeboten werden sollen, genau unter die Lupe: Ist der Content ethisch einwandfrei? Lassen sich die Module ohne Probleme öffnen? Ist die Navigation stimmig? Erst wenn diese Kriterien überprüft sind, wird der Inhalt auf die Plattform gestellt.

Für Verkäufer gilt: Sie schließen einen Kommissionsvertrag mit dem Marktplatz ab, liefern den Content, legen den Preis fest und wählen aus insgesamt sechs Lizenzen diejenige aus, unter der sie den Inhalt anbieten wollen. Bei der Professional-Lizenz beispielsweise ist die Nutzung, Anpassung und Weiterentwicklung des Content für den unternehmensinternen Bedarf erlaubt, während bei der Exklusiv-Lizenz alle Rechte an den Käufer gehen. Zur Auswahl des für sie geeigneten Contents stehen den kaufinteressierten Besuchern des Marktplatzes Such- und Vorschaufunktionen zur Verfügung. Infos unter www.copendia.de.

Web 2.0-Portal: Suchen, Finden, Bereitstellen, Tauschen und Bewerten von E-Lectures

Während viele E-Learning-Anbieter ihre Anwendungen gerade erst mit Schnittstellen zu den charmanten Social Software-Tools, die das Web massenhaft kostenlos zur Verfügung stellt, versorgen, kommt die imc AG, Saarbrücken, schon mit einem eigenen Web 2.0-Tool daher: Es nennt sich Slidestar und hat trotz seines Namens so rein gar nichts mit PowerPoint zu tun. Es vereint vielmehr alles, was man sich von einer Web 2.0-Anwendung so wünscht: Es bildet eine Community, es dient dem Austausch von Inhalten, es macht das Suchen und Finden von Inhalten leicht, und es ermöglicht Bewertungen durch die Nutzer. 'Slidestar wird sich als interaktiver Broadcasting-Service für Bildungsinhalte etablieren', zeigt sich Frank Milius, Produktvorstand der imc AG, überzeugt. Hochschulen und Bildungsorganisationen, die ihre Inhalte offen im Web bereitstellen wollen, finden in Slidestar also eine Unterstützung ihrer Open-Content-Aktivitäten.

Slidestar ist mit einem automatisierten Tagging versehen, einer Volltextindizierung, die mit einer Spracherkennung verknüpft ist und neben Textdokumenten auch Audiodateien verschlagworten kann. Durch die Verschlagwortung ermöglicht das Web 2.0-Portal themenorientierte Abonnements. Auch RSS-Feeds werden unterstützt, so dass gezielt Inhalte eines bestimmten Dozenten abonniert werden können. Darüber hinaus ist auch eine Kommentierung von Inhalten möglich. Dozenten, die über Slidestar Inhalte anbieten möchten, können verschiedene Ausgabeformate wählen: Neben Aufzeichnungen, die mit dem imc´schen Autorentool Lecturnity erstellt wurden, können auch MP3-Podcasts, MPEG4-Videocasts, Real Media-, Adobe Acrobat- und Microsoft-Office-Dateiformate angeboten werden. Eine Beispielanwendung wird an der Uni Freiburg am Lehrstuhl für Informatik betrieben (siehe http://electures.informatik.uni-freiburg.de/catalog/courses.do). Infos unter www.im-c.de.

Karteikarten ade: Komfortabel lernen mit Handheld

Vokabellernen per Karteikarten ist effektiv, aber auch ziemlich umständlich. Für Abhilfe sorgt die Crammy GmbH: Sie hat das Selbstabfrageprinzip auf ein Handheld-Gerät übertragen und einen mobilen Vokabeltrainer entwickelt. Der 'Crammy' fasst zwei Mal 10.000 Begriffe. Die einzelnen Vokabeln werden auf dem Display angezeigt, während gleichzeitig eine vertonte Version via Kopfhörer übermittelt wird. Um die 'Auflösung' zu sehen, muss der Lernende ein Drehrad betätigen. Kennt er die Vokabel, drückt er besagtes Rad - andernfalls kann er beliebig oft zurückdrehen. Das Gerät registriert, welche Begriffe bekannt sind, und konzentriert sich bei der Abfrage auf die unbekannten Vokabeln.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Abfragemodi: Im Themenmodus werden Begriffe aus 30 Kategorien von Bildung über Kommunikation bis zu Religion geprüft. Im Vokabellernmodus kann sich der Lernende eigene Lektionen von bis zu 200 Wörtern zusammenstellen - entweder über den Crammy selbst oder per PC. Außerdem gibt es noch einen Tamagotchi-Modus: 'Der Lernende gibt an, bis zu welchem Zeitpunkt er eine bestimmte Lektion intus haben muss', schildert Crammy-Entwickler Roland Stankewitz. 'Rückt dieser Zeitpunkt näher, ohne dass sich ein Lernerfolg eingestellt hat, macht das Gerät durch Piepen auf sich aufmerksam.' Zunächst in einem Abstand von dreißig Minuten. Lassen die Lernergebnisse weiter zu wünschen übrig, erfolgt das Piepen öfter - im Extremfall alle drei Minuten.

Der Crammy ist erhältlich für die Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch. Kostenpunkt: 119 Euro. Infos unter www.crammy.de.
Autor(en): (stb, nbu)
Quelle: Training aktuell 04/07, April 2007
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