Privatpersonen zahlen selbst für ihre berufliche Weiterbildung

Die berufliche Weiterbildung nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Gegenwärtig nutzen pro Jahr mehr als ein Fünftel (21 %) der Deutschen im erwerbsfähigen Alter (19 bis 64 Jahre) die bestehenden Möglichkeiten zur beruflichen Weiterqualifizierung. Finanziert wird diese Qualifizierung nicht nur von Unternehmen, Bund, Ländern, Gemeinden und der Bundesanstalt für Arbeit, sondern von den Erwerbstätigen selbst. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Berlin ermittelte jetzt erstmals in einer bundesweit durchgeführten repräsentativen Befragung die individuellen Kosten und die Nutzenerwartungen von 1.607 Privatpersonen, die sich an beruflicher Weiterbildung beteiligten. Zentrale Ergebnisse der Befragung:

• Insgesamt rund 10 Milliarden Mark haben die TeilnehmerInnen für ihre berufliche Weiterbildung 1992 in Deutschland selbst aufgebracht.
• Die durchschnittlichen Kosten beliefen sich auf 1.427 DM pro TeilnehmerIn in Westdeutschland, auf 1.928 DM in Ostdeutschland.
• In Westdeutschland wendeten die TeilnehmerInnen durchschnittlich 225 Stunden außerhalb der betrieblichen Arbeitszeit für die berufliche Qualifizierung auf. In Ostdeutschland war der Zeitaufwand mehr als doppelt so hoch.

Die Ergebnisse der Untersuchung werden in der vom BIBB herausgegebenen Fachzeitschrift 'Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis' veröffentlicht. Heft 5: 'Individuelle Kosten und Nutzen der beruflichen Weiterbildung', Heft 6: 'Sozioökonomische Aspekte zu Kosten und Nutzen beruflicher Weiterbildung'. Ein Heft kostet 14 Mark.