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Praxistest „Meine Stärke, mein Wachstum“
Praxistest „Meine Stärke, mein Wachstum“

Impulse, die guttun

Was haben Fotos von Stränden, Wäldern und Blumen mit Übungen aus der Achtsamkeitspraxis und positiver Psychologie zu tun? Beide – Fotos wie Übungen – bringen uns dazu, innezuhalten, durchzuatmen und gestärkt den Herausforderungen des Alltags entgegenzutreten. Das ist die Idee des Kartensets „Meine Stärke, mein Wachstum“. Training aktuell hat es im Praxistest genauer unter die Lupe genommen.

Das Angebot

Mit einer Kombination aus Achtsamkeit und positiver Psychologie wollen Daniela Blickhan, Coach und Trainerin, und Ursula Geisler, Psychotherapeutin und Dozentin, durch ihr Kartenset „Meine Stärke, mein Wachstum“ Impulse liefern, um im Selbstcoaching die eigene Mentalität zu stärken und anschließend achtsamer und sensibler durchs Leben zu gehen. Die Übungen sollen sich leicht in den Alltag integrieren lassen und einfach umsetzbar sein. Erschienen ist das Kartenset im Junfermann Verlag.

TA-Check

Das Kartenset kommt in einer Kartonschachtel daher, auf der schon das erste Bildmotiv – eine rosafarbene Mohnblume – zu sehen ist. Neben einem Begleitheft sind 80 Impulskarten im DIN-A5-Format enthalten. Jede Karte ist mit einem Foto auf der einen und einer Übungsbeschreibung auf der anderen Seite versehen. Jeweils 40 Karten entstammen den Bereichen positive Psychologie und Achtsamkeit. Zusätzlich sind die Karten noch Kategorien zugeordnet, z.B. „Gedanken“, „Sinne“ oder „Beziehungen“. Die Farbgebung der Karten hilft bei der Orientierung: Die Überschriften der Impulse sind entsprechend der Unterkategorien in elf verschiedenen Farben hinterlegt.

Zu Beginn lese ich mir das Begleit-Booklet durch, dass mit einer Gebrauchsanweisung zur Verwendung der Karten beginnt. So geht es etwa darum, geduldig zu bleiben und nicht zu viele Übungen auf einmal auszuprobieren. Außerdem ist den Autorinnen wichtig, zu erwähnen, dass es sich bei den Übungen nicht um „Aufgaben“ handelt, sondern um Ideen und Anregungen, die sich frei ausprobieren lassen.

Dabei empfehlen sie, eine Art Tagebuch zu führen, um die eigene Entwicklung zu dokumentieren und zu reflektieren. Folgende Fragestellungen sollen sich dazu anbieten: Wie geht es mir im Anschluss an die Impulse? Welche Gedanken kommen mir im Nachgang? Welche Impulse haben mir am meisten Spaß gemacht? Neben dieser Anleitung enthält das Booklet auch ein paar Seiten mit theoretischem Hintergrundwissen zu Achtsamkeit und positiver Psychologie sowie eine Übersicht aller Impulse.

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Nach der Lektüre des Booklets habe ich erst mal genug – das waren ganz schön viele Informationen! Neben der Theorie gab es für die beiden Bereiche Achtsamkeit und positive Psychologie noch mal eigene Gebrauchsanweisungen, sodass ich jetzt nicht hundertprozentig sicher bin, was das richtige Vorgehen ist. Ich halte mich also an die persönliche Empfehlung der Autorinnen: Für die erste Karte soll ich entweder mit einer Atemübung beginnen oder blind eine Karte aus dem Stapel ziehen.

Die Fotos auf den Karten bilden überwiegend natürliche Szenen ab – Berge, Felder, Pflanzen – und wecken in mir schöne Erinnerungen, Gedanken und Wünsche. Ich freue mich schon zu sehen, welche Karte ich als Erstes ziehe. Am meisten angesprochen hat mich die Kategorie „Achtsamkeit im Alltag“. Diese ist – in Lila hinterlegt – auch augenscheinlich die Kategorie mit den meisten Karten. Daher ziehe ich blind eine der „Achtsamkeit im Alltag“-Karten.

Sie zeigt eine goldene Klangschale. Auf der anderen Seite der Karte lese ich dann den Titel: „Innehalten mithilfe von Erinnerungsankern“. Den kurzen Text zur Übung habe ich schnell durchgelesen: Es geht darum, sich trotz Alltagsstress Zeit zu nehmen, kurz innezuhalten und zu reflektieren. Als Erinnerungsstütze können dabei sogenannte „Erinnerungsanker“ helfen. Das kann alles sein, von einem Klebezettel über einen Edelstein bis hin zu der Bildkarte selbst. Als Beispiel, heißt es auf der Karte, geht in Achtsamkeitszentren und Klöstern zu diesem Zweck mehrmals täglich ein Gong. Ich wähle die Bildkarte selbst als Erinnerungsanker und lehne diese an meine Wasserflasche neben dem Computerbildschirm auf meinem Schreibtisch.

Über mehrere Tage steht sie dort und erinnert mich während meiner Arbeit tatsächlich regelmäßig daran, kurz eine Minute anzuhalten und durchzuatmen. Somit ist schon die erste Übung ein kleiner Erfolg. Zwar klappt es zu Hause für mich weniger gut, einen Platz zu finden, an dem ich regelmäßig vorbeikomme, um mich daran zu erinnern, doch auf der Arbeit ist der Impuls bereits zu einem kleinen Ritual geworden.

Ich habe mir vorgenommen, drei bis vier Übungen pro Woche auszuprobieren, und ich wähle immer wieder zufällig aus dem Stapel Karten aus. An einem Tag ziehe ich eine Karte der Kategorie „Stärke“ – ein Bereich der positiven Psychologie. Das Bildmotiv zeigt einen Strand. Die Wellen brechen sich an den großen Steinen, die am unteren Rand des Fotos zu sehen sind. Die Sonne scheint auf dem Foto gerade unterzugehen, und in mir regt sich ein bisschen Fernweh.

„Wann bin ich in Hochform?“, ist der Titel dieses Impulses. Es geht darum, zu erkennen, welche äußeren Faktoren mich in Hochform bringen. Nach einer kurzen Erklärung finde ich auf der Karte viele Fragen, die ich für mich beantworten kann: Wann bist du am produktivsten? – Morgens. Wann hast du die besten Ideen? – Abends. Interessant, wie widersprüchlich manche meiner Antworten erst mal erscheinen. Sie helfen mir aber in Zukunft in meiner Entscheidung, wann ich am besten welche Aufgaben bearbeite. Fragen, die ich nicht so leicht beantworten kann, z.B. „Lernst du lieber durch Erfahrung und Ausprobieren oder durch Nachdenken und Verstehen?“, regen mich an, genauer über meinen Lernprozess nachzudenken.

TA-Eindruck

Nach und nach schleichen sich durch die Übungen der Karten kleine Veränderungen in meinen Alltag ein. Ich denke mehr darüber nach, wie ich meine Ressourcen am besten einteile, halte öfter inne und bin insgesamt sensibler für Optimierungen, die mir dabei helfen, den Alltagsstress zu bewältigen. Regelmäßig probiere ich neue Impulse aus und übernehme, was mir besonders gefällt, wie den Erinnerungsanker, als regelmäßiges Ritual.

Im Test

  • Produkt: Meine Stärke, mein Wachstum
  • Anbieter: Junfermann
  • Preis: 35 Euro
  • Link: bit.ly/3i3mq5J

Nur eine Karte – eine Fantasiereise, die ich lieber vorgelesen bekommen hätte, statt sie im Selbstcoaching alleine zu beschreiten – hat mir von all denen, die ich ausprobiert habe, weniger gefallen. Letztlich geht es aber ja genau darum: verschiedene Impulse zu testen. Mit jeder neuen Karte habe ich mich gefreut zu entdecken, welches Bild ich ziehe bzw. worum es gehen wird.

Besonders für Einsteiger, die sich im Selbstcoaching noch ausprobieren wollen, scheint das Kartenset geeignet zu sein, aber auch Fortgeschrittene können eine Vielzahl neuer Ideen entdecken. Da ich oft das Gefühl hatte, es wäre schön, mit jemandem über meine Erfahrungen zu sprechen, eignen sich die Karten sicherlich auch als Hilfsmittel für die Arbeit von Coach und Coachee.

TA-Fazit

Eine bunte, umfassende Sammlung an hilfreichen und stärkenden Impulsen in Kartenform.

Die Autorin: Laura Schwind

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