Eine Front aus verschränkten Armen und ablehnenden Gesichtern. Oder ein Störenfried in der Seminargruppe, der alles madig macht und die ganze Gruppe blockiert. Diese Situation kennen alle Trainer – und doch sind schon in die gleiche Falle getappt: Im eigenen Programm weitermachen, es vielleicht sogar intensivieren. 'Ich bin eine freundliche Person, also war ich eben noch ein bisschen freundlicher', berichtete Trainerin Sabine Heß von flextrain von einer eigenen Erfahrung. Gebracht habe ihr die Anstrengung nichts:die zwölf Servicetechniker mit den langen Gesichtern blieben verschlossen.
Was also tun, in solch einer Situation? Wie drohende Seminarkatastrophen aufhalten? Diese Fragen diskutierte Heß in ihrem Workshop mit dem Titel 'Hidden Trainer – Weniger Eitelkeit, mehr Erfolg' und schnell wurde klar: Einfach weitermachen ist die schlechteste Lösung. Die Anzahl der möglichen Interventionen ist groß, wie eine Befragung des Publikums zeigte: Die Teilnehmer direkt auf ihre ablehnende Haltung ansprechen, nach deren Wünschen fragen, ein Rollenspiel einstreuen, eigenes Unwohlsein zur Sprache bringen – lauteten einige Antworten. Unabdingbar ist auf jeden Fall eins: Auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen, auch wenn das zunächst an der eigenen Eitelkeit kratzt, weil das Programm geändert, die Haltung aufgegeben werden muss.
Autor(en): Corinna Moser, Andree Martens, Sylvia Lipkowski, Nina Peters
Quelle:
Training aktuell 05/11, Mai 2011,
Seite 18-21