Was auf der Online Educa Berlin (OEB) besprochen wird, ist seit 17 Jahren ein Gradmesser dafür, wohin sich das technisch gestützte Lernen entwickelt. Im Fokus stehen nicht nur die technischen Möglichkeiten, sondern auch die Arbeits- und Lernkulturen in Unternehmen, die sich mit ihnen ändern. An zwei Begriffen, die im Dezember 2011 besonders häufig gefallen sind, lässt sich dieser Wandel festmachen. Performance lautet einer der Begriffe. Er wurde vor allem auf der Business Educa häufig genannt, dem unternehmensorientierten Veranstaltungstrack, der im Vorjahr erstmals stattgefunden hat und 2011 noch einmal stark ausgebaut worden ist.
Die entscheidende Funktion, die Lernen in Unternehmen erbringen muss, ist demnach die Steigerung von Leistung – eine Ansicht, die von vielen Sprechern vertreten wurde. Auf den Punkt brachte das etwa der britische Berater Lance Dublin, der die Weiterbildungsstrategien von 20 international operierenden Konzernen analysiert hat. Seine Schlussfolgerung: Der zeitliche und inhaltliche Abstand von einem Lernbedarf und der Anwendung des Gelernten muss kürzer werden als bisher, um effektiv zu sein.
Prozessunterstützung statt Vorratswissen lautet das Motto in vielen OEB-Sessions: Das Interesse der Unternehmen dreht sich demnach immer weniger um angehäuftes Wissen der Mitarbeiter, sondern um den Nutzen, den es bringt. Lernerfolg wird folglich immer weniger an Testergebnissen oder absolvierten Schulungen gemessen, sondern am Performancezuwachs. Für Keynoter Martin Moehrle markiert das einen dringend nötigen Paradigmenwechsel in der Personalentwicklung: Statt rückwärts auf die Lernhistorie eines Mitarbeiters zu schauen, so der Berater, müsse der Blick darauf gerichtet werden, wie sich seine Leistung künftig noch weiter steigern lässt.
Extra:- Online Educa 2011: Bilder, Zahlen, Thesen