Einfach gesprochen ist unser Gehirn eine Ansammlung von Nervenzellen, die sich durch Erfahrungen, die wir machen, miteinander vernetzen. Je häufiger bestimmte Lernerfahrungen gemacht werden, desto stabiler und nachhaltiger entwickeln sich auch die entsprechenden Verbindungen. Noch stabiler werden sie, wenn für die Lernerfahrung mehrere Eingangskanäle genutzt werden – also unsere verschiedenen Sinne, Emotionen oder auch motorische Zugänge. Dadurch werden die elektrischen Impulse über verschiedene neuronale Kommunikationswege geschickt, was die Verbindungen zwischen den Nervenzellen nachhaltig stärkt.
Diese Erkenntnisse macht sich nun das Konzept 'Training from the Back of the Room!' zu nutze: Wie andere gehirngerechte Methoden setzt der neue Ansatz, der seit Kurzem auch in Deutschland gelehrt wird, auf Übungen, die diese natürlichen Vorgänge im Gehirn unterstützen. Er will Lernen für die Lerner möglichst erlebbar gestalten – und nutzt dafür insbesondere Gruppenarbeit, Bewegung, kurze Trainingseinheiten, umfangreiche Visualisierungen der Inhalte und eine regelmäßige Anwendung des Gelernten.
Der Trainer hält sich dabei – wie der Name des Ansatzes schon sagt – meist im Hintergrund und überlässt den Teilnehmern die Hauptrolle: Sie sammeln, prüfen, präsentieren, diskutieren, während der Trainer sich darauf beschränkt, kurze Theorie-Inputs zu liefern, die Aufgaben für die Teilnehmer zu erklären und, wenn nötig, moderierend einzugreifen. Der Trainer orientiert sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer, nicht an seinen eigenen. Er agiert eher als eine Art Fremdenführer statt wie der Allwissende auf einer Bühne, dem der Lerner zuzuhören hat, wie die Entwicklerin des Ansatzes, Sharon L. Bowman, es formuliert: Er ist der 'guide on the side', nicht der 'sage on a stage'.
Extras:- Beispiele aus der TBR!-Toolbox: Auswahl an Tools
- Literaturtipp: Hinweis auf ein englischsprachiges Buch zur TBR-Methode
- Veranstaltungstipp: Trainerfortbildung