Organisation

Neues Feedback-Instrument

180 Grad fürs Ego

Er funktioniert wie ein 360°-Feedback, konzentriert sich aber ausschließlich auf die positive Seite des Beurteilten: der Stärkenkompass. Training aktuell hat nachgefragt, wie Trainer und Berater das neue Tool, das im Mai auf dem BDVT-Camp vorgestellt wurde, nutzen können.
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Kritik bringt niemanden weiter, glaubt Torben Schacht: 'Sie wird oft als ungerecht empfunden – und deshalb verdrängt.' Statt Verbesserungen anzuregen, mindert sie zudem die Motivation des Kritisierten und schadet seinem Selbstwertgefühl, so die Ansicht des Trainers aus Hamburg. Die Folgen: Resignation bis hin zur Totalverweigerung. Besser wirkt positive Verstärkung, so Schachts Überzeugung, die auf der positiven Psychologie basiert. Wer sich weiterentwickeln will, sollte sich seine Stärken, Interessen und Potenziale bewusst machen – und an diesen gezielt arbeiten. Das wird sich in einer verbesserten Leistung niederschlagen, die auch den Chef erfreut, glaubt der Hamburger Trainer: 'Wer die innere Überzeugung entwickelt, etwas mit Leichtigkeit zu schaffen, schafft es auch mit Leichtigkeit.'

Bei der Entwicklung dieser Leichtigkeit soll ein neues Feedback-Instrument helfen, das Schacht zusammen mit seiner Kollegin Hanka Schrader im Mai auf dem BDVT-Camp 2014 vorgestellt hat: der Stärkenkompass. Das online-basierte Umfragetool soll der Testperson die eigenen Stärken unkompliziert vor Augen führen. Welche Stärken das sind, entscheiden – ähnlich wie bei einem 360°-Feedback – eingeladene Feedbackgeber, wie Kollegen, Vorgesetzte, Mitarbeiter oder auch Familienmitglieder. Sie wählen in vier Bereichen jeweils die zehn Stärken aus, die den Feedbacknehmer ihrer Ansicht nach am meisten auszeichnen. Negative Eigenschaften sind auf den Listen zu 'Wissen & Können', 'Auftreten & Erscheinung', 'Sprechen & Handeln' und 'Einstellung & Denken' nicht zu finden. Und auch auf Felder für Freitext-Eingaben haben Schacht und Schrader bewusst verzichtet, um negative Anmerkungen oder gar verbale Tiefschläge auszuschließen. Unangenehme Gefühle können also maximal beim Abgleich der Fremdbeurteilungen mit dem eigenen subjektiven Selbstbild, das ebenfalls abgefragt wird, aufkommen. Etwa wenn die Probanden feststellen müssen, dass sie sich selbst für sehr viel teamorientierter halten als ihr Umfeld.


Der Stärkenkompass

  • Das neue Feedbacktool gibt es als Basisversion für Einzelpersonen zum Preis von 49,90 Euro für 12 Monate.
  • Die Business-Version für Unternehmen kostet 99 Euro für 12 Monate.
www.staerkenkompass.de/business

Autor(en): Sylvia Lipkowski
Quelle: Training aktuell 08/14, August 2014, Seite 36-37
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