Fairness, Ehrlichkeit, Diskretion und Loyalität sind nicht nur Eigenschaften integrer Menschen, sondern auch Grundwerte, die für die Kultur eines jeden Unternehmens entscheidend sind.
Diese Ansicht vertreten zumindest Klaus Grützmacher und Dr. Louis Fick von MCG Consultants Integrity Profiles, Berlin. Ihrer Meinung nach hängt die Entwicklung einer Firmenkultur entscheidend vom ethisch korrekten Verhalten der Mitarbeiter ab. Daher haben sie ein Verfahren entwickelt, mit dem ermittelt wird, inwieweit Mitarbeiter den Geboten des Anstands Rechnung tragen.
Integrity Profiles 200 (IP 200) ermittelt dies, wie der Name schon andeutet, durch 200 Fragen. Bei Kandidaten, die abweichend vom Normwert antworten, den die IP-200-Entwickler ermittelt haben, sei das Risiko erhöht, dass sie die gewünschte Firmenkultur nicht leben. Für diese Personen gelte es, in einem ausführlichen Feedbackgespräch einen Plan zu erarbeiten, wie sich die jeweiligen Defizite abbauen lassen.
Anwendung findet das Verfahren derzeit z.B. bei den Management Audits von Prof. Dr. Walter Simon, Bad Nauheim. Laut Simon erfüllt es alle Anforderungen, denen ein eignungsdiagnostisches Verfahren im Hinblick auf Objektivität, Messgenauigkeit und Gültigkeit genügen muss. Ob es ethisch tragbar ist, Mitarbeiter solchen Tests zu unterziehen, hängt nach Ansicht Simons vom Zweck des Einsatzes ab. 'Das Verfahren an sich ist neutral', erklärt er. Wenn Unternehmen sicher gehen wollten, dass Mitarbeiter integer sind und gewisse Grundwerte im Unternehmen ernst nehmen, sei es tragbar. Nicht tragbar sei es, wenn über den Test nur eine Begründung gefunden werden solle, Mitarbeiter flächendeckend zu entlassen.
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