Coachs und Berater kennen das Problem genauso wie Therapeuten: Manche Klienten sprechen auf herkömmliche, kopflastige Beratungsformate nicht an. Das Reden und Nachdenken über Gedanken allein hilft ihnen wenig. Das betrifft beispielsweise Menschen, die in ihrer Beziehungsfähigkeit gestört sind, deren Probleme aber eher unbewusst, abgewehrt oder emotional sind. Oder bei denen die grundlegenden Ursachen für ihre Anliegen in einer Lebensphase liegen, die ihnen selbst nicht zugänglich ist, weil in ihr Sprache und Logik noch nicht in erwachsener Form ausgeprägt waren. Bei ihnen sind grundlegende Muster oder Beziehungserfahrungen im Körper, in inneren Bilder, Handlungen, Symbolen, Gefühlen und dergleichen gespeichert.
Um diese Schemata, wie Jeffrey Young diese meist unbewussten Muster nennt, zu erfassen, griff der amerikanische Psychotherapeut ab Mitte der 1980er Jahre zusätzlich zum Inventar der kognitiven Verhaltenstherapie auf Interventionen aus der Gestalttherapie und der modernen Hypnotherapie zurück. Diese emotional aktivierenden Methoden sollten ihm, so hoffte Young, Zugang zu den nicht-logischen Erlebnisweisen seiner Klienten schaffen. Mittlerweile belegen überzeugende Wirksamkeitsstudien, wie gut dies gelang: Sie zeigen, dass es sich bei der Schematherapie, die Young ab 1990 aus der Integration dieser Methoden formte, nicht um einen eklektischen Mix von bekannten Interventionen handelt, sonden um ein Gesamtkonzept, das wirkungsvoller ist als etablierte Therapieformen. Der Ansatz des Schema-Coaching überträgt diese bewährte integrative Idee auf die Arbeit mit gesunden Klienten.
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