Rezension: Mini-Handbuch Digitale Resilienz

Bereits der im Buchtitel auftauchende Brückenschlag zwischen den aktuellen Topthemen Digitalisierung und Resilienz macht neugierig, welche weiterführenden Konzepte und Erkenntnisse sich dahinter verbergen. Sorgfältig arbeitet das Team aus vier Autorinnen und einem Autor die derzeitige Problematik der digitalen Transformation in der Arbeitswelt mit deren Krisen und Anforderungen heraus.

Gemäß dem philosophischen Grundsatz, dass nichts so beständig ist wie die Veränderung, möchten Ines Scheuffele und ihre Co-Autoren ein Bewusstsein und tieferes Verständnis für den digitalen Wandel schaffen. Dazu geben sie zunächst einen Überblick über die Arbeitswelt der vergangenen Jahrzehnte und machen die Veränderungen anhand neu entstandener Berufe wie Big Data Engineer oder Cloud Architect sichtbar.

Die Begrifflichkeiten Krise und Resilienz werden zunächst eingehend erläutert, um dann auf die aktuelle und zukünftige Arbeitskultur übertragen zu werden. Neben der digitalen Transformation erweisen sich auch das generationsübergreifende Arbeiten sowie die neue Führungskultur – Leadership 4.0 – als Herausforderung.

Um als Organisation oder Einzelperson den Hauptakteuren Globalisierung, Flexibilisierung und Digitalisierung resilient begegnen zu können, stellt das Team aus Autorinnen und Autor einen „Orientierungsrahmen zur vitalen Wirksamkeitsgestaltung“ vor. Im Wechselspiel von Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit übertragen Scheuffele und Co. klassische Resilienzfaktoren wie Proaktivität, Akzeptanz oder Lösungsorientierung auf unterschiedliche Belastungssituationen wie Zoom-Fatigue oder überhöhte Technologie-Erwartungen. 

Da die digitale Resilienz nicht nur für Individuen, sondern auch für Institutionen und Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnt, dürfte eine breite Zielgruppe von der Lektüre profitieren – ob in Personalentwicklung und -training tätig, als Führungskraft oder als Privatperson.

TA-Fazit: Ein sehr interessantes Buch mit kognitivem Mehrwert und hoher Handlungsorientierung.